Samstag, 21. Mai 2016

21.5.16:

zu schnell für den Autofokus
Eine Woche nach dem World Klapp ist es an der Zeit ein Resumé über das Material zu ziehen:

Scharnier: Das Scharnier hat gehalten. Während einer Probefahrt hat sich die Schraube mal gelöst gehabt, wahrscheinlich durch die Vibrationen auf der Straße.  Während der 220km von Schopp ist alles schön fest geblieben. Neben dem festeren Anziehen der Schraube hat wohl auch die Beaufschlagung mit Salzwasser (Schweiß) zu einem festeren Sitz beigetragen.

Klapprschmied vs. Binford - beide mit gleichem Vorderrad
Licht: Vorne habe ich auf die billige China-Lampe gesetzt, die ich auf Stufe 1 betrieben habe. Als Akku habe ich meinen selbstgebauten Aero-Akku verwendet, der hat rund 25Wh und hatte so keine Probleme, die drei relevanten Fahrten mit Licht durchzuhalten. Durch die Montage im Gabelschaft hat der Akku auch überhaupt nicht gestört. Hinten auch allerfeinste China-Technik: Die 1EUR-Rückleuchte habe ich Blinken gestellt, in diesem Modus halten die CR2032 wohl ziemlich lang. Hier geht es ja auch nicht drum, andere zu blenden, sondern wahrgenommen zu werden.

Test Lampe: http://xferdinand.blogspot.de/2015/04/6415-wieviel-watt-hat-eigentlich-die.html

Über meinen Aeroakku: http://xferdinand.blogspot.de/2016/03/20316.html

Tretlager: Nun, das Tretlager hat nur bedingt gehalten. Am Ende der 220km war es etwas schwergäniger als am Anfang. Bei der Demontage ist mir dann aufgefallen, dass die rechte Lagerschale nicht 100% im Tretlagergehäuse gesessen hat. Hier muss also - trotz fester Einpressung - ggf. noch eine Fixierung der Lagerschalen im Gehäuse erfolgen.

Übersetzung: 53/12, gar nicht mal so schlecht. Die Übersetzung war für meine Anforderungen perfekt, Das modifizierte 12er Ritzel hat super auch der JET-Nabe gehalten, obwohl es ja eigentlich total lose ist. Bis km 217 wollte die Kette auch nicht abspringen, kurz vor Schluß probierte sie es zwei Mal, jedoch ohne Erfolg. Scheinbar hat sich die Kette doch noch mal ein bisschen verlängert während des Rennens, oder die Nabe ist durchs Treten ein klein wenig nach Vorne gerutscht.

Laufräder: Das Vorderrad ist ja altbewährt, das waren keine Probleme zu erwarten. Spannender war die Frage, wie sich das neue JET-Hinterrad verhält. Die Keramiklager haben durchgehalten, und es hat bis zum Schluß ein gutes Rollverhalten an den Tag gelegt. Wenn ich was kritisieren müsste, dann dass die Lager vielleicht ein klitzekleines bisschen zu viel Spiel hatten. Aber so what. Das neue JET ist ein gutes Hinterrad.

Reifen: Vorne Schwalbe Ultremo mit Panaracer R-Air Schlauch, hinten Panaracer Minis Lite mit Latex-Schlauch. Nachpumpe war eigentlich während der 24 Stunden nicht notwendig, auch wenn ich zwei Mal an der Pumpe war, einfach um den Reifendruck zu überprüfen. Der neue, sehr schmale Hinterreifen macht einen guten Eindruck. Man sieht ihm nach 220km weniger Verschleiß an als dem Ultremo letztes Jahr.

Schuhe / Pedale: Nicht so optimal. Die Muddy Fox Schuhe waren relativ günstig. Sie sehen zwar gut aus, haben in meinen Augen aber mindestens den Mangel, dass die Klettverschlusslaschen nach Innen gehen und während des Fahrens permanent mit dem Kettenblatt kollidieren. Aber immerhin: Meine uralten Pinarello-Schuhe haben sich letztes Jahr im Regen aufgelöst, sodass ich nicht mehr ausklicken konnte. Das war dieses Jahr kein Problem. Die Laschen werde ich glaube ich ein wenig "modifizieren", und dann kann man die auch normal fahren.

Sitzposition: Die Sitzposition war gewöhnungsbedürftig, aber letzten Endes konnte ich so tatsächlich über sechs Stunden fahren. Sie ist glaube ich auch ein bisschen aerodynamischer als die aus dem letzten Jahr. Der Winkel zwischen Oberschenkel und Oberkörper ist definitv ein bisschen zu klein, aber bei 24h muss man ja nicht so extrem hohe Leistungen treten. Ich könnte ggf. noch versuchen, komplett weiter nach vorne zu kommen, also sowohl mit den Griffen als auch mit dem Sattel.

Sattelstütze: Hält und hält und hält. Klar, sie doppelt verkehrt herum montierte Layback aus CroMo ist ja auch schwerer als das Laufrad und die Gabel zusammen. Sie sieht sehr ulkig aus, korrigiert aber die absurde Original-Sitzposition.

Bremsen: Eine RT6 am Klapprad und dann noch für ein Rennen auf der Bahn? Ziemliche Verschwendung. Ich habe nur sehr selten bremsen müssen in 24h, und davon habe ich auch häufig den Rücktritt verwendet. Am Ende jedes 60-Minuten-Turns fühlten sich die Hände dann auch meist - bedingt durch Kälte und Vibrationen - so taub an, dass es nicht so einfach gewesen wäre, den Bremsgriff zu betätigen. Sowohl Rücktritt als auch Magura haben ansonsten keine Probleme gemacht.

Kleidung: Dieses Jahr kam ich mit drei kurzen Radhosen, dem Banesto-Trikot, zwei Erosuits, einem paar kurzen Handschuhen und einer Winterjacke aus. Grenzwertig waren die Handschuhe in der Nacht bei ~1°C, man sprach sogar von knappen Minusgraden, die ich allerdings nicht auf dem Tacho hatte. Naja, ein paar Socken und einen Buff habe ich auch noch gebraucht, außerdem zwei Helme: Der Aerohelm ist ein bisschen zu klein und drückt, da habe ich dann recht schnell auf den normalen Helm gewechselt.

Tacho: Der Edge 500 ist zuverlässig, vor Allem in Kombination mit Radsensor. Er zeigt damit ohne GPS alle erforderlichen Daten an und zeichnet sie auf. Ich habe die Rundenzeiten mit Autolap bekommen, und im Tacho wurde der Puls, die Distanz und die Geschwindigkeit angezeigt. Die Uhrzeit habe ich mir von meiner G-Shock geholt bzw. dem Countdown auf der Start-Ziel-Geraden entnommen. Vorteil des Edge in der Nacht war ganz klar die dauerhafte Beleuchtung. Selbst damit hält der Tacho-Akku locker über die komplette Renndistanz.

Körper: Klar sind 1300km Vorbereitung zu wenig, zumal sich unter dieser gesammelten Leistung wenige "Qualitätskilometer" befinden. Ich habe 8 Einheiten auf der freien Rolle mit dem grauen Klapprad absolviert, ansonsten bestanden meine Fahrten dieses Jahr hauptsächlich aus Chariotfahrten in die KiTa und anderen innerstädtischen Transportfahrten. Interessant wäre es zu erleben, wie sich ein World Klapp im besser austrainierten Zustand anfühlt. Aber bei einem Schnitt von 34,2 km/h über 220km kann man auch so nicht meckern.

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