Donnerstag, 19. Januar 2017

19.1.2017:

Den Schwalbe Marathon habe ich jetzt montiert und gehe davon aus, dass ich am Hinterrad nie wieder einen platten Reifen bekomme. Wenn doch werde ich ziemlich sauer. Der Marathon scheint nicht breiter zu sein als der Kojak, sodass eigentlich nur der etwas geringere Reifendruck und die unverschämt übertriebene Gummischicht für ein schlechteres Rollverhalten sorgen dürften. Optisch ist so ein Marathon natürlich eine Katastrophe, verglichen mit einem coolen Slickreifen. Aber was muss das muss, 322km waren einfach zu wenig Laufleistung für die Karkasse und den Seitenläufer. Jetzt habe ich für den Dynamo eine extra "Fahrrille", und wenn ich die Richtung des Profils ignoriere, dann habe ich auf der anderen Seite noch eine Ersatzrille. Also sollte der Dynamo keinen weiteren Defekt mehr verursachen.

Die defekte britische Kettenleitmutter habe ich gegen deutsche Technik von Fichtel & Sachs ersetzt. Dort arbeitet jetzt die Mutter meiner Torpedo 3gang und die dazugehörige Kunststoff-Umlenkrolle. Hierzu musste der Kettenspanner minimal modifiziert werden. Ausserdem musste ich den Zug ca. 1,5cm weiter lösen, was mit dem verbauten Bowdenzug zum Glück (gerade so) noch möglich war. Die Schaltung ist auch wieder eingestellt, und ich muss jetzt nur noch das Quietschende Geräusch orten. Es scheint auch aus der Nabe zu kommen, aber ich weiß noch nicht, warum und woher genau. Entweder es fährt sich raus, oder ich finde es raus.

Im direkten Vergleich zwischen dem EUROPA und dem Brompton stelle ich jetzt fest, dass mich das EUROPA morgens auf dem Weg zur KiTa weniger aufhält. Nele links auf dem Arm, hänge ich das EUROPA mit der Nase des Brooks ganz locker auf die rechte Schulter, und los gehts. Das Brompton - zwar 5 kg leichter - muss ich zusammengefaltet die Treppe runtertragen, wobei ich es krampfhaft vom Körper weghalte, um keinen Dreck abzubekommen. Unten ist das EUROPA dann sofort abfahrbereit, während ich das Brompton erst innerhalb von 15 Sekunden aufbauen muss.In der Kita profitiere ich beim EUROPA dann von dem Seitenständer, während ich mit dem Brompton immer balancieren muss, während ich den Chariot abkupple. Dann erst kann der Gepäckträger zum Ständer mutieren.

Erstaunlich auch, wie schnell man sich an die beiden Systeme jeweils gewöhnen kann. Das schnelle Schalten am Lenker des Brompton, der Rücktritt mit Schaltung des EUROPA. Man erwischt sich direkt nach einem Wechsel, dass man entweder im leeren Raum schalten will oder den nicht vorhandenen Rücktritt betätigt.

Lustig, wie sehr nach Rennrad die Laufräder des EUROPA im Verhältnis zum Brompton aussehen. Klar, 24mm breite Reifen mit 451mm ETRTO sehen sehr sehr anders aus als die 349mm-Räder mit 32mm Breite. Die eine Assoziation geht in Richtung "Dackelschneider", die andere eher in Richtung "Ballonreifen". Trotzdem fühlen die Reifen sich beim Rollen beide recht gut an. Vorrausgesetzt, der Luftdruck ist ok. Da bin ich ja auch mal gespannt, ob ich das Loch beim Brompton gut geflickt habe: Es wird sich zeigen, wie häufig ich nachpumpen muss. Beim EUROPA geht es mir ein wenig zu schnell, hier sollte wenigstens alle 14 Tage mal der Kompressor angesetzt werden. Für das Brompton wünsche ich mir ein etwas größeren Intervall.

Wenn dann mal Zeit und Budget vorhanden ist spendiere ich dem Brompton auf jeden Fall mal einen Satz bessere Bremsen: Ob es die aktuellen Dual Pivot Bremsen von Brompton werden oder irgendwas außergewöhnliches? Das weiß ich noch nicht so genau. Die Herausforderung ist hier ja, dass die Züge von unten kommen können müssen. Das geht ab Werk bei nicht allzu vielen guten Bremsen. Dann muss ja auch noch das Schutzblech herumpassen, und wegen des Faltmechanismus fallen auch die Maguras aus der Wahl. Schade. Mit den Bremsen könnte man ggf. auch noch ein Paar neue Bremsgriff spendieren, vielleicht was rotes oder ein paar Froglegs aus Carbon. Hier muss man auf Nicht-V-Brake-Griffe zurückgreifen, was die Auswahl erneut einschränkt. Es ist nicht leicht :-(

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