Ich habe mir zwei dieser Akkus gekauft und sie ein paar Tests unterzogen.
Wenn man ihn aufschraubt, sieht man einen relativ sauberen Aufbau mit 15 Zellen des Typs 18650 - meistens tragen die Zellen eine Aufschrift mit Vanon, ohne aber direkt irgendwelche Ableitungen auf eine Nennkapazität machen zu können.
Um auf die 18V zu kommen, sind die Zellen "3P5S" organisiert, also 5 mal 3 parallele Zellen in Reihe geschaltet. So müsste also eine Zelle 3,6V und 3000 mAh haben, was schon mal sehr ambitioniert wäre. Zellen des Typs 18650 erreichen bis zu 3,4 Ah, aber vor allem im Bereich hoher Ströme, die bei Makita-Werkzeugen zu erwarten sind, haben solche Zellen meistens kleinere Kapazitäten zu gunsten einer besseren Hochstromfähigkeit.
Mein erster Test an einem LiPo-Charger hat den Akkus eine Kapazität von jeweils 3,1 Ah attestiert. Das kam mir dann doch ein bisschen frech vor, also habe ich noch einen zweiten Test durchgeführt, an einem 7,6W-LED-Fluter. Dieser nimmt zwischen 12 und 21 Volt eine konstante Leistung ab, sodass ich nach dem Test eine Energie in Wh ermitteln konnte, die sich dann beispielsweise auf 18V normiert in mAh angeben lässt.
Bei diesem Test kam ich auf ungefähr 70 Wh bzw knapp 4 Ah - Der Akku hat also ganze 45% seiner Nennkapazität. Da mein Ladegerät nur bis ca. 20,4 V lädt, könnte der Akku noch etwas mehr Kapazität haben, ich tippe mal auf 1,5 Ah pro Zelle, also 4,5Ah für den Akku. Das bestätigt auch ein weiterer Versuch an meinem Opus, wo ich Zellen aus einem anderen Vanon-Akku rausgelöst und im Opus geladen habe. Bei vier Zellen kam für alle Zellen eine Kapazität von rund 1500 mAh heraus.
Taugt der Akku also? Ist er sein Geld wert? Eigentlich ja, weil ein 18V 5Ah Akku von Makita 66 EUR kostet und damit deutlich teurer ist. Gleichzeitig ist der Innenwiderstand der verbauten Zellen mit ca. 6,5 mOhm pro 3P-Einheit relativ gleichmäßig und unauffällig. Der Gesamtwiderstand des Akkus von 32 mOhm läßt auf einen sehr hohen Kurzschlussstrom schließen, rein rechnerisch über 500A. Oder anders gesagt: Bei einem Strom von 60A kann man mit einem Spannungsabfall von weniger als 2V rechnen.
Im Gegensatz zu dem Original-Makita-Akku, der 2P5S organisiert ist, ist der Vanon allerdings deutlich größer und schwerer. Alleine die 5 Zellen zusätzlich bringen schon mehr als 200g auf die Waage, und das Gehäuse ist auch größer und schwerer. Ob der Vanon genauso zyklenfest ist wie der Makita ist fraglich.
Ich werde jetzt noch mal testen, wie die Kapazität des Akkus ist, wenn ich ihn bis 21V, also 4,2V pro Zelle lade. Ausserdem werde ich mal die kleinen Akkus von Vanon ausprobieren, vielleicht sind da ja bessere Zellen drin.
Als Resüme kann man wohl feststellen, dass Qualität ihren Preis hat, und dass man eventuell zweimal kauft, wenn man billig kauft.
Das Bild zeigt übrigens das Ladesetup am Labornetzteil. Auch wenn ich davon ausgehe, dass das BMS im Akku die Zellenspannung ausbalanciert, habe ich mich für eine Ladung vor der Haustür entschieden. Wenn er anfängt zu brennen, dann werden nur ein paar Pflastersteine kontaminiert.
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