Jetzt habe ich mir mal auf "Anraten" vom Ball den Film "Funny Games" in der 1997er Originalfassung angesehen. Mir hat er jetzt nicht so gut gefallen. Kurz mal zur Handlung: Zwei Jugendliche dringen in die Ferienidylle einer kleinen Familie ein und quälen diese innerhalb von 24h bis in den Tod. Es gibt keinen Grund für deren Gewalt und kein Entkommen für die Familienmitglieder.
Der Film endet dann so wie er begann: Die beiden Jungs stehen vor der Tür eines Ferienhauses und fragen höflich nach Eiern. Das Umkippen der höflichen Stimmung zu dem Gewaltexzess war ein sehr spannender Prozess in dem Film, und der Betrachter wusste natürlich schon bescheid und hätte so gerne etwas gegen das, was sich da anbahnte, getan.
Der Film hätte wohl etwas mehr bewirkt, wenn ich als Betrachter nicht schon vorher gewußt hätte, dass die Familie getötet wird. Dann wäre das Ende wohl ein ziemlicher Schock gewesen.
Froh konnte man sein, dass die Gewaltszenen so dargstellt wurden, dass man sie mehr erahnen musste als sie ansehen zu müssen. Das wäre dann vielleicht auch in eine Splatter-Richtung gedriftet. An zwei Stellen reißt der Hauptdarsteller aus dem Film aus, einmal, als er plötzlich in die Kamera zum Publikum spricht, und an einer anderen Stelle, als die Ehefrau den Komplizen erschießt. Da schnappt sich einer der Täter - Paul - die Fernbedienung und spult die Handlung einfach zurück, und rettet so seinem Kumpel Peter das Leben. Sehr strange.
Peter wird übrigens von dem 2010 verstorbenen Frank Giering (z.B. TV-Serie "Der Kriminalist") gespielt. Der 2007 verstorbene Ullrich Mühe ("Das Leben der Anderen") hat den Familienvater gespielt.
Also man muss diesen Film nicht unbedingt gesehen haben.
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