Das ging ja gut los: Auf den Campingplatz aufgefahren und gleich
mal souverän den Frischwassertank an der dafür vorgesehen Station gefüllt. Na
also, so schwer ist das doch gar nicht! Wir haben dann unseren Platz zugewiesen
bekommen, und Catrins Prognose, dass man keinen „Mover“ benötigt, und dass einem
immer die Nachbarn beim Rangieren helfen bestätigte sich. Das geht doch gut
los, also weiter geht’s. Strom einstecken, Kühlschrank einschalten. Wasser
aufdrehen. Hoppla, warum kommt denn kein Wasser aus den Hähnen, obwohl der Tank
voll ist und die Pumpe läuft? Als ich das Plätschern unter dem Wohnwagen gehört
habe und den Wasserstrahl, der sich zu einer großen Pfütze formiert hat, war
mir immerhin schon mal klar, dass irgendwas nicht stimmt. Aber was? Sollte
unser nagelneuer Wohnwagen etwa einen Defekt am Leitungssystem haben? Ich
wollte es nicht wahr haben, und so untersuchte ich die Installation. Das
Ergebnis war beruhigend und simpel: Die Entleerungshähne waren alle auf, was ja
auch nicht schlecht ist, die Leitungen vor Frostschaden zu schützen. Wir haben
darüber leider keine Info bekommen.
Die 45 Litern waren mittlerweile aus dem Tank rausgelaufen,
wo bei nur die Hälfte einen See gebildet hat. Die andere Hälfte habe ich
geistesgegenwärtig mit dem Abwassertank aufgefangen. Mit diesem vollen Tank bin
ich dann Richtung Sanitäreinrichtung gelaufen, wo ich offensichtlich einen derart
fragenden Ausdruck hatte, dass mir eine holländische Dame gleich mal die
Richtung zum Abfluß gewiesen hat, nicht ohne mich vorher noch mal auf
holländisch zu fragen, ob es normales oder WC-Abwasser ist.
Zurück am Wohnwagen mussten nun wieder 45 Liter Wasser in
den Tank. Die ersten 15 Liter habe ich mit Hilfe unseres Faltkanisters direkt
von Innen in den Tank geschüttet. Dann bin ich erneut losgezogen und habe die
nächsten Holländer nach einer Gießkanne gefragt, Er antwortete in englisch, und
so dauerte es eine Weile, bis er wusste, dass mir sein abgewinkelter
Einfülltrichter gute Dienste erweisen würde. Ich konnte den Tank also bequem
füllen.
Jetzt galt es noch, die Funktion des Boilers zu verstehen,
was mir vor einer Stunde mit Zuhilfenahme der Anleitung gelungen ist. Dieser
läuft elektrisch und wärmt 5 Liter Wasser auf ca. 65°C auf. Zum Duschen zu
wenig, aber fürs Händewaschen ideal.
Die erste Nacht war etwas beengt, weil Nele bei uns gelegen
hat und sich für ihre paarundsiebzig Zentimeter ziemlich breit machen kann.
Aber es war schön war mit unserem Ölradiator, den wir auch schon im Bus hatten.
Die Gastherme haben wir erst mal nicht gebraucht, obwohl es interessant gewesen
wäre, wie sich das Raumklima dann angefühlt hätte. Die Umluftanlage verteilt
die warme Luft dann nämlich gleichmäßig im Wohnwagen.
Nach acht Jahren Camping im VW-Bus hat man schon ein
ziemlich breites Grinsen, wenn man im Wohnwagen sitzt und die Vorzüge von mehr
Komfort spürt: Ein eigenes Bad, man kann nachts Pinkeln, ohne durch den Regen
zu laufen. Schränke! Überall sind Fächer, man kriegt seine ganzen Klamotten
verstaut, hat trotzdem noch Ordnung und Platzreserven. Ein richtiger Herd mit
drei Flammen! In einer Minute kocht das Kaffeewasser, das man vorher aus seinem
eigenen Wasserhahn gezapft hat. Und erst der Kühlschrank. Ein
Absorberkühlschrank zwar, dafür aber mit dreifach-Energieversorgung: Er läuft
wahlweise auf Gas, 12V oder 230V. Mit rund 120W zieht er allerdings rund das
Doppelte unseres alten Kühlschranks, ist aber auch deutlich größer.
Nach der ersten Nacht findet man natürlich noch
Verbesserungspunkte an dem Wohnwagen: Beispielsweise gibt es an den
Schlafplätzen kein Licht. Ein Lesespot wäre wünschenswert und vielleicht die
Schaltmöglichkeit für ein dunkles Licht, um sich in dem total dunklen Wohnwagen
nachts orientieren zu können. Aber eine 12V-Leitung habe ich bereits im Schrank
gefunden, sodass das Nachrüsten kein größeres Problem sein dürfte.
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