Samstag, 26. März 2016

Die Ankunft der Wohnwagen-Newbs



Das ging ja gut los: Auf den Campingplatz aufgefahren und gleich mal souverän den Frischwassertank an der dafür vorgesehen Station gefüllt. Na also, so schwer ist das doch gar nicht! Wir haben dann unseren Platz zugewiesen bekommen, und Catrins Prognose, dass man keinen „Mover“ benötigt, und dass einem immer die Nachbarn beim Rangieren helfen bestätigte sich. Das geht doch gut los, also weiter geht’s. Strom einstecken, Kühlschrank einschalten. Wasser aufdrehen. Hoppla, warum kommt denn kein Wasser aus den Hähnen, obwohl der Tank voll ist und die Pumpe läuft? Als ich das Plätschern unter dem Wohnwagen gehört habe und den Wasserstrahl, der sich zu einer großen Pfütze formiert hat, war mir immerhin schon mal klar, dass irgendwas nicht stimmt. Aber was? Sollte unser nagelneuer Wohnwagen etwa einen Defekt am Leitungssystem haben? Ich wollte es nicht wahr haben, und so untersuchte ich die Installation. Das Ergebnis war beruhigend und simpel: Die Entleerungshähne waren alle auf, was ja auch nicht schlecht ist, die Leitungen vor Frostschaden zu schützen. Wir haben darüber leider keine Info bekommen.
Die 45 Litern waren mittlerweile aus dem Tank rausgelaufen, wo bei nur die Hälfte einen See gebildet hat. Die andere Hälfte habe ich geistesgegenwärtig mit dem Abwassertank aufgefangen. Mit diesem vollen Tank bin ich dann Richtung Sanitäreinrichtung gelaufen, wo ich offensichtlich einen derart fragenden Ausdruck hatte, dass mir eine holländische Dame gleich mal die Richtung zum Abfluß gewiesen hat, nicht ohne mich vorher noch mal auf holländisch zu fragen, ob es normales oder WC-Abwasser ist.
Zurück am Wohnwagen mussten nun wieder 45 Liter Wasser in den Tank. Die ersten 15 Liter habe ich mit Hilfe unseres Faltkanisters direkt von Innen in den Tank geschüttet. Dann bin ich erneut losgezogen und habe die nächsten Holländer nach einer Gießkanne gefragt, Er antwortete in englisch, und so dauerte es eine Weile, bis er wusste, dass mir sein abgewinkelter Einfülltrichter gute Dienste erweisen würde. Ich konnte den Tank also bequem füllen.
Jetzt galt es noch, die Funktion des Boilers zu verstehen, was mir vor einer Stunde mit Zuhilfenahme der Anleitung gelungen ist. Dieser läuft elektrisch und wärmt 5 Liter Wasser auf ca. 65°C auf. Zum Duschen zu wenig, aber fürs Händewaschen ideal.
Die erste Nacht war etwas beengt, weil Nele bei uns gelegen hat und sich für ihre paarundsiebzig Zentimeter ziemlich breit machen kann. Aber es war schön war mit unserem Ölradiator, den wir auch schon im Bus hatten. Die Gastherme haben wir erst mal nicht gebraucht, obwohl es interessant gewesen wäre, wie sich das Raumklima dann angefühlt hätte. Die Umluftanlage verteilt die warme Luft dann nämlich gleichmäßig im Wohnwagen.
Nach acht Jahren Camping im VW-Bus hat man schon ein ziemlich breites Grinsen, wenn man im Wohnwagen sitzt und die Vorzüge von mehr Komfort spürt: Ein eigenes Bad, man kann nachts Pinkeln, ohne durch den Regen zu laufen. Schränke! Überall sind Fächer, man kriegt seine ganzen Klamotten verstaut, hat trotzdem noch Ordnung und Platzreserven. Ein richtiger Herd mit drei Flammen! In einer Minute kocht das Kaffeewasser, das man vorher aus seinem eigenen Wasserhahn gezapft hat. Und erst der Kühlschrank. Ein Absorberkühlschrank zwar, dafür aber mit dreifach-Energieversorgung: Er läuft wahlweise auf Gas, 12V oder 230V. Mit rund 120W zieht er allerdings rund das Doppelte unseres alten Kühlschranks, ist aber auch deutlich größer.
Nach der ersten Nacht findet man natürlich noch Verbesserungspunkte an dem Wohnwagen: Beispielsweise gibt es an den Schlafplätzen kein Licht. Ein Lesespot wäre wünschenswert und vielleicht die Schaltmöglichkeit für ein dunkles Licht, um sich in dem total dunklen Wohnwagen nachts orientieren zu können. Aber eine 12V-Leitung habe ich bereits im Schrank gefunden, sodass das Nachrüsten kein größeres Problem sein dürfte.

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