Freitag, 27. Oktober 2023

Fostex Monitor goes PiCore Player

Innenansicht des Radios
Dieses kleine Projekt hat wirklich sehr viel Spaß gemacht: Ein kleines Huckepack-Radio für den Studio-Monitor. Auf ein kleines Kunststoff-Bord habe ich einen Raspi Zero, eine USB-Soundkarte und einen 6,3er Klinkenstecker geschraubt. In den Monitor habe ich ein 5V / 3W Netzteil integriert, das zusammen mit Monitor selbst eingeschaltet wird. Die Stromversorgung läuft einmal über den GND des Klinkensteckers und aus dem Gewinde für die Halterung heraus. 

Als Software habe ich PiCore-Player auf eine Industrial SanDisk installiert. PiCore ist ein System, was sich in die Welt von Logitech Media Server (ehemals Squeezebox) integriert. Als Soundkarte habe ich einen USB-Stick genommen, der über 3,5mm Klinke sowohl einen Line-Out als auch einen Mikorofonanschluss zur Verfügung stellt. Ich habe die Karte aus ihrem Gehäuse befreit, beide Klinkenbuchsen und den USB-Stecker ausgelötet und die Karte in Richtung Raspi und Klinke fest verdrahtet. Das bordeigene Audio des Raspi wäre hier nicht gut genug, aber die Qualität der knapp 4 EUR teuren Soundkarte ist ordentlich. 

Da der Monitor komplett magnetisch geschirmt ist, kam ein Einbau ins Gehäuse nicht in Frage, weil ein guter WLAN-Empfang nicht sichergestellt wäre. 

Die Kuststoffplatte, graues Polypropylen, habe ich zugesägt und wollte dann eigentlich relativ akkurate Rechtecke ausfräsen. Hat nicht funktioniert, also habe ich umgeschwenkt auf den Forstnerbohrer, was die Sache vom Ergebnis her doch recht grob wirken lässt. Aber wer guckt schon ins Innere des Players? Wenn er als Rucksack an der Box hängt, liegt das Innenleben verdeckt.

Wenn man den Fostex Monitor einschaltet, dann dauert es ca. 43 Sekunden, bis der PiCore-Player Musik abspielt. Bei meinem ersten Projekt mit einem PiCore-Player war diese Zeit in etwa deckungsgleich mit der Vorglüzeit des Röhrenradios, sodass es gut gepasst hat. Jetzt ist es halt so. Im Gegensatz zu einem Squeezebox-Radio ist mein Radio aber auch vollständig aus, wenn es aus ist. Das spart Strom und reduziert die WLAN-Strahlung.  

Der Player (Raspberry und Soundkarte) verbraucht deutlich weniger als 1 Watt, an meinem Labornetzteil waren es so zwischen 0,6 und 0,8 Watt. Mit dem Netzteil ist es denke ich mal über 1 Watt. Der Monitor selbst hat 33 Watt Angabe auf dem Typenschild, gemessen habe ich die Leistungsaufnahme jedoch nicht. Aufgrund des Aufbaus mit richtigem, gewickelten Trafo, denke ich mal, dass das realistisch ist.

Übersicht Projektkosten:

- Fostex 6301B Flohmarktfund    10 EUR

- Raspberry Pi Zero 1W                18 EUR

- Netzteil 5 V / 600 mA                6 EUR

- Soundkarte                                4 EUR

- Klinkenstecker                            hatte ich noch

- Kunststoffplatte PP                    4 EUR

- Schrauben                                    < 1 EUR

- Sandisk 8GB Industrial                13 EUR

für unter 60 EUR habe ich also ein sehr schönes Radio gebaut 


die "entkernte" USB Soundkarte

Raspberry mit Speicherkarte

Klinkenstecker und Befestigung zugleich

5V-Zuleitung über das Gewinde im Boden geführt

aufgesteckt im dezenten Rechteckdesign

 

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