Sonntag, 31. Mai 2015

kurzer Rückblick auf den Triathlon "Goldener Hut" in Schifferstadt

Mit dem blauen Klapprad am Start. Ziel war 30er Schnitt, alles andere war egal.

Es ging los mit 400m Schwimmen im Hallenbad:

Fünf Schwimmer pro Bahn, das war schon mal cool. Dann haben wir uns auch noch vorher verständigt, in welcher Reihenfolge wir losschwimmen. Ich habe eine Schwimmzeit zwischen 6:30 und 7 Minuten angekündigt und wurde gleich mal vor geschickt. War dann auch ok, bin 6:26 geschwommen auf die 400m, was für meinen Trainingszustand sehr gut war. Die Bahnenzeiten lagen zwischen 18,68s (Bahn 1) und 25,81s (Bahn 12). Ich bin also relativ schnell angeschwommen und habe dann meine Führungsposition verwaltet und versucht, den Puls nicht allzu hoch zu bringen. Ist nicht ganz gelungen, aber insgesamt war ich mit der Schwimmleistung zufrieden.

Die Wechselzeit 1 dauerte dann exakt 3 Minuten, es galt rund 350 zu überwinden, das meiste davon auf Badeschlappen! Die Wechselzone hatte Teppich auf extrem unebenen Untergrund. Laufen mit den Billigschlappen war nicht wirklich sicher. Dann ging's endlich mit dem blauen Klapprad auf Tour:

Eklige Radstrecke eigentlich: Drei Runden mit jeweils drei sehr engen Wendepunkten. Hier punktete die Duomatic: Abbremsen mit Rücktritt und damit gleich vom zweiten in den ersten Gang schalten. Dazu kam Wind von allen Seiten. Die Folge: Ich hatte echt Schwierigkeiten, die "3" auf dem Tacho zu halten. Dafür war die Strecke schön frei und es wurde so gut wie von niemandem Windschatten gelutscht. Sehr Fair. Die Garmin hat die knapp 20km (19,09km auf der Uhr) in vier 5km-Sektoren eingeteilt, die ich mit 29,7 / 29,9 / 30,6 / 30,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren bin. Während die Geschwindigkeit während der Fahrt höher wurde ging der Puls ein wenig runter. Was sich auf den ersten Kilometer noch richtig fies angefühlt hatte wurde dann doch fahrbar. Am Ende waren es mit 30,2km/h gerade so ">30"

Beim Zweiten Wechsel profitierte ich von dem Weglassen von Radschuhen. Da muss man nur sein Rad einhängen, Den Helm ablegen, die Startnummer nach vorne drehen und los geht's. Nach 42 Sekunden ging es auf die Laufstrecke:

Heiß, Schwül. Man glaubt, man läuft rückwärts. Für meine aktuelle Form war die Leistung aber sogar noch ok, ich konnte mit einer Zeit von 29:53 knapp unter der halben Stunde bleiben, wohl aber auch, weil die Strecke ggf. kürzer war als 5 km. 4,69km zeigte die Uhr an, wäre also real betrachtet ein 6:22er Schnitt gewesen. Dabei war der erste Verpflegungsstand ca. bei 1,5km ein echter Segen: Gleich mal zwei Becher getrunken, einen dritten über den Kopf geschüttet und noch einen nassen Schwamm hinterher. Das System ein wenig runtergekühlt. Die kompakte Laufstrecke führte meanderförmig über eine 400m-Laufbahn, man hatte (auch schon auf dem Rad) immer einen guten Überblick, wo sich die Konkurrenz befindet. Auch für Zuschauer fein, weil man ständig die Athleten sehen kann.

Am Ende kam eine Zeit von 1:18:01 für mich raus, und mit dem 152. Platz eher im hinteren Bereich. Einzigstes und schnellstes Klapprad.

Bei dem Wind denke ich macht man mit einem Triathlonrad schon noch mal zwei, drei km/h mehr. Das blaue Klapprad hat vorne 32 Speichen, die stehen voll im Wind, dazu kommt die nicht optimale Sitzposition und Bauteile die auch Wind einsammeln, wie z.B. Schutzbleche, Gepäckträger und Licht. Trotzdem war es cool, denn Du wirst viel freundlicher angeguckt wenn Du auf einem Klapprad sitzt.

Krass fand ich die Schüler- und Jugendrennen, die vor der Sprint-Distanz veranstaltet wurden: Lauter peinliche, übermotivierte Eltern, die ihre Kevins und Schantallen nicht nur verbal zur Höchstleistung anpeitschen wollten: Jetzt kommts: Einige Eltern sind tatsächlich mit dem Rad auf die Strecke und haben ihren Kindern WINDSCHATTEN gegeben. Wie krank ist das denn?!

Samstag, 30. Mai 2015

Brooks B66 Ledersattel

Fall jemand so wie ich ne Mutter verloren hat, die die Federn befestigt, so kann ich folgenden Hinweis geben:

Es handelt sich NICHT um M7-Muttern sondern um 5/16" 9/32".Da hätte ich bei einem britischen Hersteller ja eigentlich gleich draufkommen können.


Dienstag, 26. Mai 2015

26.5.15:

Schwimmen: check!
Radfahren: check!
Laufen: weiß noch nicht.

So ist der aktuelle Trainingsstand. Schwimmen reicht locker aus für eine Schwimmzeit unter 9 Minuten, was mir völlig ausreicht. Radfahren wird mit dem blauen Klappi zwar kein Spaziergang, aber hier werde ich wohl auch auf meinen gewünschten 30er Schnitt kommen. Und dann laufen: Gestern bin ich mal laufen gewesen, da ging nicht mehr als eine 6:15er-Pace. Da muss ich mich wohl für Sonntag mit einer Laufzeit über 30 Minuten abfinden. Schade, aber der Spaß sollte ja auch im Vordergrund stehen, und es wird sicherlich lustig mit dem blauen Klapprad.

 - Wenn es durchhält.

Montag, 25. Mai 2015

Petersilien-Pesto aus dem Thermomix

Für dieses leckere Pesto benötigen wir:

-60g Olivenöl
-60g Pinienkerne
-60g Parmesan am Stück
-ein Bund glatte Petersilie
-ein paar Knoblauchzehen
-Pfeffer

Alles kommt in den Mixer und wird auf hoher Stufe kleingehäxelt. Mit dem Spatel das Mixgut vom Topfrand in den Mixbereich schieben und so lange Mixen, bis alles schön klein ist. Schnelles und leckeres Rezept. Bandnudeln passen mindestens so gut wie Spaghetti.

Sonntag, 24. Mai 2015

24.5.15:

Heute hat der Hinterreifen am blauen Klapprad eine Beule bekommen und ist dann auch kurz darauf geplatzt. Offensichtlich hat hier von Außen nichts eingewirkt. Das einzigste was sein könnte ist, dass ich bei der Fahrt ins Kinderturnen am Donnerstag evtl. auf einen stumpfen Stein gekommen bin, der den Mantel aussen nicht geschnitten hat aber vielleicht innen die Gewebeschicht angerissen hat. Ich habe ja zum Glück noch ein paar Ersatzreifen. Die werde ich noch aufbrauchen, und dann steige ich auf ein pannenfreieres Modell um.

Samstag, 23. Mai 2015

23.5.15:

Mal was anderes gemacht. Pünktlich zum DLF Mitternachtskrimi habe ich mich mit meinem Weltempfänger in den Keller begeben und mir ein Bierchen geöffnet, dem Hörspiel gelauscht und dabei das häßliche Klapprad von 70/16 auf 39/16 umgebaut. Ich hatte Glück, dass das Hörspiel heute Nacht richtig gut war, und so verging die Zeit wie im Flug. Das Klapprad bringt im jetzigen neuen "Setup" 7,35kg auf die Waage und sollte damit eines der leichtesten >30 Jahre alten Klappräder auf der Welt sein. Fraglich ist an dieser Stelle, ob man mit der jetzigen Sitzposition extrem weit hinten und den 3,80m pro Kurbelumdrehung die Kalmit hochkommt. Kurz mal gerechnet: Bei 60 UPM muss ich 13,7km/h fahren. Das klingt doch eigentlich sehr realistisch, oder? Ich will das Ganze einfach mal auf dem Weg zur Platte ausprobieren, wenn es da klappt, dann sollte es auch irgendwie die Kalmit hoch klappen. Für "Runter" sollte dann aber spätestens eine zweite Bremse dran sein. Alles andere wäre Kamikaze. Den World Klapp scheint das Klappi ganz gut verkraftet zu haben: Klar, es ist ziemlich eingesandet und angerostet, aber an sonsten gibt es nix zu beanstanden. Die Kurbeln laufen sehr weich in ihren Lagern, die Kette war nach Behandlung mit einem in Bremsenreiniger getränkten Lappen wieder ok. Die Sattelstütze hat zu meiner Überraschung die 218km ohne Aufallerscheinungen durchgestanden. Naja gut, und die Laufräder sind ja jetzt andere als beim WK.

Donnerstag, 21. Mai 2015

21.5.15:

Witzig. Ich habe die Pannenfreiheit vom blauen Klapprad zu lange zelebriert. Heute war es dann nach rund 350km wieder mal so weit: Ein platter Reifen im Vorderrad. Passiert sein muss es kurz vor zu Hause, weil ich es erst gemerkt habe, als ich vorhin den neu erworbenen Sattel montieren wollte. Ursache war eine kleine Scherbe, und bei der Untersuchung des Mantels habe ich deren gleich vier Stück gefunden. Eine hat es aber nur durch den Schlauch geschafft, bei den anderen drei wäre es vielleicht nur noch ein Frage der Zeit gewesen. Naja, Routine. Mantel abheben, Schlauch rausziehen, Loch identifizieren, Schmiergelpapier, Vulkanisierlösung, Flicken, Warten. Dann alles wieder auf die Felge, aufpumpen, Rad wieder einbauen, Krone richten, weiter fahren.

Den blauen Ledersattel, mit dem ich die ganze Zeit schon nicht 100% zufrieden war habe ich jetzt durch einen Brooks B66 getauscht. Etwas schwerer aber auch optisch gut anzusehen. Bequem war der blaue Sattel aber auch, deshalb verspreche ich mir hier jetzt allemal einen kleinen Gewinn.

Dank Befestigungslaschen am neuen Sattel kann ich jetzt auch eine kleine Werkzeugtasche mitführen, und diese will ich mit einem kleinen Pannenset füllen: Reifenheber, Flickset, CO2-Pumpe. Eventuell könnte man noch weiteres Werkzeug reinpacken. Benötigt wird am Klapprad:

15er Schlüssel für's Hinterrad
Inbus-Schlüssel für Kettenschutz, Rücktritthebel, Vorbau, Lenker, Sattelstütze, Sattelklemme
10er Schlüssel für die Sattelklemme

Mehr muss man wirklich nicht während der Fahrt schrauben. Zusammen mit dem Flickzeug müsste man alles in die Satteltasche bekommen.

Mittwoch, 20. Mai 2015

20.5.15:

Chariot und blaues Klapprad. Vier mal 20 Zoll, ein sehr homogenes Gespannt. Naja, der Chariot hat die kleinen 406er Felgen, und das Klappi die großen 451er Felgen. Dafür sind dann beim Chariot die Reifen wesentlich breiter. So lange es nicht bergauf geht läuft der Zug auch wirklich gut. Nele und Anhänger bringen zusammen rund 20 kg mehr Gewicht mit, aber man fährt ja gemütlich. Mit der aktuellen Übersetzung sollte es jedoch nicht zu steil bergauf gehen.
Und dann ging es abends ohne Anhänger, aber mit Regen, Wind und einem Regenbogen weiter. Das hätte ich mir gerne erspart. Ich war klatschnass, trotz Schutzbleche. Aber das Bild vom Klapprad vorm Regenbogen ist ganz gut geworden. Mit etwas mehr Weitwinkel als mit dem Billighandy hätte ich den gigantischen Halbkreis draufbekommen, den der Regenbogen aufgespannt hat. Naja, so ist es auch ok.

20.5.15:

KFC mal anders. Heute haben wir uns zu unserem dienstäglichen KFC-Stammtisch getroffen, und wie es der Zufall so wollte waren sowohl der Börner als auch der Tobi als auch ich mit dem Fahrrad da. Was liegt da näher, als nach dem KFC noch eine schöne Radtour zu unternehmen? Also habe ich mal wieder meinen Vorschlag platziert: "Wir haben alle Licht am Rad, lass uns nach Rüdesheim fahren". Börner sagte ja, und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er es auch so meinen könnte. Er war mit Nike Free, kurzen Hosen und Wollpulli sicherlich nicht optimal für eine 50km-Tour ausgerüstet, aber ich konnte mit Jeans, Bench-Jäckchen und Crocs auch nicht wirklich mit einem perfekten Fahrrad-Outfit aufwarten. Da war der Tobi in seinen Radhosen noch am ehesten gedresst, hat aber auch am deutlichsten gegen die Idee votiert. Naja, die Hotwings mussten ja erst noch aufgegessen werden und eine ordentliche Basis Coke Zero in den Körper eingelagert werden. "Jetzt müssen wir aber langsam los, wenn wir um 11 Uhr zurück sein wollen", sagte ich immer noch halb ernst, halb im Scherz. Es war 21:30, Börner stimmte mir zu, und ich hatte langsam wirklich das Gefühl, als könnte die nächtliche Ausfahrt Realität werden. Um kurz vor Zehn ging's dann los. Börner mit seinem 8-Gang-Stadtrad, ich mit dem blauen Klapprad mit 2-Gang-Duomatic. Die Nabendynamos eingeschaltet, und los gings.

Es war eine sehr entspannte Tour. Kaum Verkehr, gutes Tempo, frische Luft, kaum Wind. Mit 13°C war es eigentlich auch nicht zu kalt. Wir sind durchaus ein paar sehr schnelle Abschnitte gefahren, waren oft über 30, aber sind doch recht entspannt geblieben, statt Windschatten haben wir lieber die Breite der Radwege und fast verkehrsfreien Straße genutzt und sind nebeneinander gefahren. Gut, die Beine waren dann natürlich trotzdem ein bisschen leer, als wir zurück in Wiesbaden waren.

Ganz nebenbei habe ich mit dem blauen Klapprad auf dieser Fahrt die 1000km-Marke überschritten. Mittlerweile kann man scheinbar auch mal etwas länger pannenfrei fahren, aber ich will hier den Teufel lieber nicht an die Wand malen.

Montag, 18. Mai 2015

18.5.15:

25km sind genug. Wenn man einen Anhänger bergauf zieht zumindest. Bin heute mit Nele und Chariot ein bisschen auf festen Waldwegen rumgefahren, und Nele hat nicht gemeckert. Sie fand es am Anfang glaube ich ganz interessant, auch wenn die Zugmaschine (Ich) nicht viel schneller war als zu Fuß. Das Hoppeln und die gleichmäßige Fahrt haben sie dann wohl irgendwann müde gemacht, und sie ist dann so nach einer halben Stunde eingeschlafen. Leider hat sie ihre Trinkflasche komplett über ihre Klamotten ausleert. Die auslaufsicheren Flaschen sind doch nicht so auslaufsicher wie es die Hersteller propagieren, da kann man nur froh sein, dass Nele zur Zeit nur Wasser in die Flasche bekommt.

18.5.15:

Wollte ja eigentlich nur schnell mal in den Keller und die Zweite Anhängerkupplung vom Chariot ans MTB schrauben. Dann habe ich aber gedacht, dass es ja eigentlich kein Zustand ist, dass man den Umwerfer zum Runterschalten mit dem Fuß auf's kleinere Blatt schieben muss, und zum Hochschalten nach dem Schalten noch mal am Seilzug ziehen muss wie ein Trucker an seiner Hupe. Also habe ich aus meinen Restbeständen an Material einen fast neuen Zug und ein Stück Hülle rekrutiert und jetzt ist die Schaltung wieder "shiny". Eventuell will ich heute mal eine kleine Ausfahrt mit Nele machen, wenn Zeit und Wetter es zulassen.

Donnerstag, 14. Mai 2015

Mikrowellen-Tomate-Basilikum-Rührei aus dem Egg-Coddler

Für dieses kleine Portiönchen kann man den Thermomix eigentlich auch weglassen und die paar Sachen von Hand schnibbeln. Für das Rührei, 2Portionen benötigen wir:

- ca. 12 Basilikumblätter
- 2 Eier
- eine Scheibe Käse
- 4 Cocktailtomaten (oder eine kleine Tomate)
- Olivenöl
- Pfeffer / Salz

Den Basilikum, Käse und Tomaten kann man dann entweder von Hand oder im Mixer (Stufe 5-7 / 10 Sekunden) klein schneiden. Man gibt das Zeug dann zusammen mit jeweils einem Ei und etwas Olivenöl in die Egg-Coddler. Ggf. reibt man die Innenseite der Egg-Coddler schon ein bisschen mit Öl aus, damit da später beim Spülen nicht zu viel Arbeit auf uns zukommt. Jetzt noch mit Salz und Pfeffer würzen, dann GUT UMRÜHREN und ab damit in die Mikrowelle:

Garzeit für 2 Portionen:

REGULÄR: 8 Minuten bei ca. 240W (30% bei 800W)
RISIKO-MODUS: 4:30 Minuten bei 400 Watt (50% bei 800W)
FULL THROTTLE-MODUS: 2:15 Minuten bei 800W (100%)


Das Umrühren und die niedrige Leistungsstufe helfen dabei, dass das Rührei in der Mikrowelle nicht explodiert. Den Deckel des Egg-Coddlers sollte man auflegen, ALLERDINGS OHNE METALLKLAMMER.

Chariot Cougar 1: Bauteile und Tuning

Laufräder:

Die 20"-Laufräder mit ETRTO 406mm bestehen aus industriegelagerten Schnell-Stecknaben, 24 Speichen und sehr einfachen Alufelgen. Einfach, weil es keine Hohlkammerfelgen sind, was vermutlich an einem Anhänger mit so geringer Traglast nicht unbedingt notwendig ist. Der Nachteil von diesen einfachen Felgen ist natürlich, dass sich die Nippel von Innen durch das Felgenband drücken, was nach langer Zeit zu einem Defekt am Schlauch führen könnte. Die Zahl der Speichen ist mit 24 denke ich gut gewählt. Die Speichen sind 2fach gekreuzt, was den Nabenflansch schont. Eine radiale Speichung wäre natürlich bei vollständiger Abwesenheit von aufzunehmenden Drehmomenten gut möglich gewesen. Die Speichennippel sind aus Messing (?) und das Felgenband ist ein relativ einfaches Klebeband. Ventilloch in der Felge ist für Auto- / Blitzventil gebohrt, also 8,5mm

Die Reifen habe ich jetzt mal gegen etwas schmalere Schwalbe Kojak 35mm getauscht, die ich mit wenig Druck fahren möchte. An und für sich machen die ab Werk montierten Reifen auch schon einen zweckmäßigen Eindruck. Sie haben nämlich eine relativ glatte Lauffläche.

Jogging-Rad:

Das Joggingrad hat das 16"-Maß ETRTO 305mm und ist mit 20 Speichen radial um eine gewöhliche 100mm-Nabe eingespeicht. Es wird mit einem gewöhnlichen Schnellspanner an den beiden Einsteck-Ausfallenden befestigt. Die Alufelge ist von ähnlicher einfacher Qualität wie die beiden Hinterräder.

Einfache Tuning-Option: Man schraubt die beiden Winkel der Nabenaufnahme ab und montiert sie statt unten oben am Vierkant-Rohr der Ausfallenden. Dann kann man bei etwa gleichbleibender Höhe ein 20"-Vorderrad verwenden. Das hätte den Vorteil, dass man nur noch einen Ersatzschlauch und nur einen Ersatzreifen bevorraten muss und im Pannenfall besser reagieren kann. Dem gegenüber steht der Nachteil, dass sich die Länge des gesamten Wagens noch mal um ca. 6 cm erhöht. Sollte man sich für diese Maßnahme entscheiden empfielt es sich jedoch, seitlich zur Achsaufnahme der Winkel Löcher für die Aufnahme der Nabe zu bohren, weil sonst durch die Montage "über Kopf" die Gefahr besteht, dass das Vorderrad nach oben rausfällt.

Durch die Standart-Einbaubreite von 100mm könnte man sich auch ein Laufrad mit Nabendynamo einbauen und würde dann sogar über Strom am Kinderwagen verfügen. Bereits bei Schrittgeschwindigkeit sollte das zum Betrieb von einem einfachen LED-Scheinwerfer vorne und zwei Rücklichtern hinten reichen. Durch den kleinen Umfang des Vorderrads hat man bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten bereits eine hohe Drehzahl am Nabendynamo.

Über eine Querbrücke mit Mittelloch haben wohl einige Nutzer bereits eine Bremse für das Joggingrad realisiert. Fraglich ist nur, wie viel Nutzen eine Bremse an einem so wenig belasteten Laufrad haben kann: Laut Anleitung liegt die zulässige Achslast im Anhängerbetrieb bei 1 bis 6 kg. Ähnliche Werte sollten dann wohl auch für das Joggingrad gelten. Da blockiert die Bremse vermutlich relativ schnell. Auch Trommel- oder Scheibenbremsen wären am Joggingrad denkbar aber in ihrem Nutzen fraglich. Die "Fangleine" erfüllt ihren Zweck sicherlich ausreichend gut. Die Masse des Cougar (10kg) plus die des Kindes sollte man damit auch an steileren Abfahrten gut halten können.

Ich werde diesen Artikel demnächst updaten. Habe den Anhänger zum jetzigen Zeitpunkt gerade mal eine Woche und dementsprechend wenig Erfahrung gesammelt.

Dienstag, 12. Mai 2015

12.5.15:

Das blaue Klapprad ist jetzt schon verdächtig erstaunlich lange pannenfrei. Zur Zeit habe ich nur ein leichtes Klappern, das entweder vom Schutzblech oder vom Gepäckträger kommt. Vielleicht auch vom Kettenschutz. Es nervt mich ein bisschen. Ausserdem muss ich mal das Lagerspiel der Duomatic nachschauen, nicht dass mir die schöne Nabe kaputt geht. Ich merke aber langsam, dass die Beharrlichkeit, mit der ich jeden Defekt an dem Rad repariert habe sich jetzt langsam auszahlt. Man kann das vielleicht mit einem traumatisierten Hund vergleichen, den man aus dem Tierheim oder einem verwahrlosten Haushalt herausholt und zu dem man langsam wieder Vertrauen aufbauen muss. Keine Ahnung, ob das blaue Klapprad eine schwierige Vergangenheit hatte, aber mittlerweile scheint dieses Karma zu verfliegen. Es trägt mich zuverlässig durch die Stadt, und es macht Freude mit dem kleinen Teil zu fahren. Die beiden Gänge sind zwar hart, aber leichte Anstiege meistern wir damit noch ganz gut. Vielleicht spendiere ich trotzdem einen Zahn mehr am hinteren Ritzel. Aktuell fahre ich 48/15, was im zweiten Gang der Duomatic 62/15 entspricht. Die oben angezeigten 59,2 km/h habe ich allerdings nicht in der Geraden gefahren, sondern bergab. Früher hätte ich gesagt: OK, ich suche mir mal einen steilen Berg und versuche die vmax auf 80 km/h hochzuschrauben. Macht aber keinen Sinn mehr. Das Team Üwwersetzer hat neulich mit über 93 km/h eine ziemlich hohe Latte aufgelegt auf dem Klapprad, und ausserdem wird man ja auch älter und will nicht mehr so viel Risiko eingehen.

Sonntag, 10. Mai 2015

10.5.15:

Heute erste Gespannfahrt. Zwar noch ohne Nele, aber dafür 25km und mit Klapprad. Ich muss sagen, leer fährt sich der Cougar schon mal ziemlich gut. Man merkt schon, dass man noch zwei 20"-Reifen mehr über den Asphalt ziehen muss, und man merkt auch die 11kg Zusatzgewicht, aber trotzdem kommt man noch vorwärts.

9.5.15:

Heute haben wir einen ersten kurzen Spaziergang mit der Nele im Cougar gemacht. Sie war sehr neutral eingestellt, hat nicht geweint, sah aber auch jetzt nicht so richtig fröhlich aus. Das Handling des Cougar ist im Vergleich zum Teutonia allerdings genial: Trotz Joggingrades kann man ihn super manövrieren, der Schwerpunkt des Anhängers scheint relativ genau auf der Hinterachse zu liegen, dadurch kann man ihn zum Lenken total einfach anlupfen.

Heute habe ich dann mal die Kupplung ans blaue Klapprad montiert und habe ein so was von geiles Gespann erzeugt! Die Anleitung sieht für den Cougar nur 26 und 28 Zoll Fahrräder als Zugmaschinen vor, aber der Anhänger sieht nicht schief aus am Klappi. Bei 6 Zoll Unterschied zu 26" sollte die Achse und damit auch die Aufnahme für die Kupplung ca. 8cm zu tief sein.

Mal schauen, ob ich die Catrin morgen von einer kleinen Ausfahrt mit dem Hänger überzeugen kann.

Freitag, 8. Mai 2015

8.5.15:

Heute haben wir endlich einen Fahrradanhänger bekommen. Der Chariot Cougar hat alles dabei, was wir haben wollten: Joggingrad, 2 Anhängerkupplungen. Ein bisschen neidisch bin ich schon auf die Nele, es muss doch total cool sein so einen wetterfesten Anhänger zu haben in dem man umherchauffiert wird. Noch ist die Nele sehr klein, vielleicht muss sie noch ein bisschen größer werden, bevor es richtig losgehen kann, aber das wird schon.

8.5.15: kurzer Review von Tess Gerritsen: Body Double (Schwesternmord)

Das war doch mal ein gutes Buch. Tess Gerritsen's Body Double habe ich für 50ct auf dem  Biebricher Flohmarkt gekauft. Da muss ich ganz ehrlich sagen: Das ist schon ein besseres Preis/Leistungsverhältnis als sich ein ebook zu kaufen. Das Buch war sicherlich auch so günstig, weil es in englisch geschrieben ist. Für mich aber mal wieder ein willkommener Anlass das englische Lesen zu üben. Ich war begeistert, wie gut ich das Buch verstanden habe! Zur Handlung: Es ist ein Thriller aus der "Rizzoli/Isles"-Reihe und es geht um [SPOILERALARM] eine Familie, die über Jahrzehnte schwangere Frauen entführt und nach der Geburt tötet, um die Kinder zu verkaufen. Maura Isles stellt sich als eines der verkauften Adoptivkinders heraus. Genau wie ihre bis dahin nicht bekannte Zwillingsschwester, die am Anfang des Buches tot vor Maura Isles' Haus gefunden wurde. Ein Buch, in dem Gerritsen wieder viel Blut fließen läßt, gepaart mit klaustrophobischen Szenarien, lebendig in einer Kiste begraben zu liegen. Der deutsche Titel des Buches ist übrigens "Schwesternmord" und ist glaube ich der vierte Teil der Rizzoli/Isles-Serie.

Donnerstag, 7. Mai 2015

7.5.15:

Das gelbe Klapprad hat sein Carbonlaufräder wieder und die Scheibenradabdeckungen sind abmontiert. Das häßliche Klapprad will ich die Tage dann endlich mal auf 39/16 umbauen, sodass ich es dann auch mal langsam zum Üben für die Kalmit einsetzen kann. Ende Mai wollen Alfons und Ich mit den Klapprädern beim Schifferstadter Triathlon mitmachen. Da schwanke ich noch zwischen dem blauen und dem gelben. Wahrscheinlich mache ich es vom Wetter abhängig.

Montag, 4. Mai 2015

4.5.15:

Heute, 2 Tage nach dem World Klapp habe ich mich mal wieder auf das P3 gesetzt und bin damit von Kreuznach nach Wiesbaden gefahren. Meine Beine sind noch immer ein bisschen müde, und so war ich eigentlich auch mit meinem ruhigen Reisetempo heute zufrieden. Lustig war mal wieder, wie ich die Rücktrittsbremse bereits verinnerlicht habe, und wie sehr man sich wieder dazu zwingen muss zu schalten.

Das Klapprad hat ja super durchgehalten über die Distanz, als Dank werde ich es in den kommenden Wochen komplett zerlegen. Der Rahmen soll lackiert werden, und danach wird es in den Kalmit-Modus gebracht. Das heißt, dass ich die Übersetzung auf 39/16 ändere und es wieder mit den leichten Laufrädern und der leichten Sattelstütze ausstatte. Die Look-Pedale kommen dann auch wieder ab. Die dazu passenden Schuhe habe ich ohnehin jetzt mal nach 15 Jahren entsorgt, nachdem sie am Wochenende durch den Regen noch mehr kaputt gegangen sind als sie ohnehin schon waren.

4.5.15:

Hier noch mal zwei Videobeiträge zum World Klapp:



Sonntag, 3. Mai 2015

World Klapp 2015 - 24h du Schopp

nach mehr als 20 Stunden im Rennen
Es klingt wie ein schlechter Scherz, wie eine Idee, die man zwischen zwei Weinschorlen hat. Aber nach den ersten beiden World Klapps als Stundenweltrekordversuche, dem Mannschaftszeitfahren letztes Jahr in Berlin war dieses Jahr tatsächlich ein 24-Stunden-Rennen auf dem Klapprad dran. Die Regeln bleiben die gleichen: Ohne Oberlippenbart kein Start, das Klapprad ist aus Stahl und muss mindestens 30 Jahre alt sein. Originallenker, funktionsfähiger Klappmechanismus. Keine Gangschaltung. Zusätzlich wurde für die 24h festgelegt, dass die Übersetzung nicht geändert werden darf, und dass man nur im Defektfall ein Ersatzrad benutzen darf.

mein Team klABBA
Ausgetragen wurde der Wettbewerb auf der Radrennbahn in Schopp bei Kaiserslautern, die erst vor drei Jahren einen ganz neuen Belag bekommen hat und in einem dementsprechend guten Zustand ist. Es durfte immer ein Teilnehmer der Vierteam fahren, wobei man jederzeit wechseln durfte. Es waren somit immer 38 Fahrer auf der Bahn, und das Tempo war hoch. Wer den Klappräder Geschwindigkeiten von über 40km/h nicht zu getraut hatte wurde schnell eines besseren belehrt. Schnelle Gruppen fanden sich, kreiselten und fuhren Rundenzeiten um die 45 Sekunden, was 36 km/h entspricht. Um 18 Uhr war Start, und ab viertel vor Acht Uhr abends war dann auch Beleuchtung Pflicht am Rad. Jetzt kam die Nacht, es regnete und es wurde bis zu 7 Grad kalt. Keiner dieser Umstände schreckte die Athleten wirklich ab. Immernoch schnelle Züge, die permanent ihre schnellen Runden ablieferten, aber auch "Normalos", die in aller Ruhe ihre Runden sammelten.

Fahrer, die in den anfänglichen Regenphasen von der Bahn kamen sahen aus, als wären sie mit den Mountainbikes aus dem matschigen Pfälzer Wald gekommen: Überall klebte eine schwarze Mischung aus Regenwasser, Sand, Asphalt und Gummiabrieb der Reifen. Wer nach dem Lauf ins Brötchen gebissen hat hört es knirschen.

Die Härte des Rennens setzte natürlich nicht nur den rund 150 Fahrern zu, auch das teilweise 40 Jahre alte Material musste hier und da behandelt werden. Die von Hermann "Dr." Nocke besetzte mobile Werkstatt hatte ein paar Stunden nach dem Start gut zu tun: Hier eine gerissene Speiche, dort eine runtergesprungene Kette, dort ein Platten. Es gab so gut wie kein Problem, für das der Arzt, dem die Klappräder vertrauen, keine Lösung gehabt hätte. Einzigstes Problem: Er hat nur zwei Hände.

rot
Unser Team klABBA wurde auf 9 gesetzt, und unsere Ambitionen gingen auch in die Richtung Top10. Wir kannten die Bahn bereits aus einigen Trainings, die wir im Vorfeld hier absolviert haben, und wir hatten alle vier Richtig Lust gehabt uns auszupowern. So haben wir uns über 24 Stunden immer im Spitzenfeld behaupten können. Platz 6 war es dann zum Schluß, und wir haben 800,1km gefahren.

Ich bin davon 218,15km gefahren und habe dafür 6:24h gebraucht. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,1km/h. Insgesamt hatte ich sieben Einsätze: 5 mal bin ich jeweils eine Stunde gefahren, und dann noch mal zwei mal jeweils eine knappe dreiviertel Stunde.

Die Vorgehensweise im Rennen war immer die Selbe: Auf die Bahn fahren, langsam Tempo aufnehmen, und dann sich einen Zug suchen, bei dem man gut mitfahren kann. Es wurde fast immer fair gekreiselt. Jeder fuhr mal ein paar Runden im Wind, ließ sich dann wieder rausfallen und reihte sich am Ende des Zuges ein. Überholt wurde ausschließlich rechts, und nur beim Führungswechsel durfte der Zug links am Herausfahrenden vorbeifahren.

Obwohl die Leistung der Teilnehmer stark variiert und neben erfahrenen Bahnfahrern auch blutige Laien am Start waren wurde äußerst diszipliniert gefahren. Es gab keine schweren Stürze, nur zwei kleinere Zwischenfälle ohne Fremdbeteiligung. Unnötiger Ehrgeiz scheint sich durch die 24h so sehr verdünnt zu haben, dass er nicht mehr schädlich war.

sichtlich gezeichnet
Während  dem Rennen wurde mir bewußt, warum eine solche Veranstaltung so gut funktioniert. Mit dem Klapprad stellt man eine Gleichberechtigung her, wie man sie nie unter Rennradfahrern, Mountainbikern, usw herstellen könnte. Du hast ein Klapprad so wie alle und es ist egal, was Du sonst für einen Sport machst. Das macht Dich erst mal gleich. Ab dort kannst du dann aber mit deinem Klapprad deine Individualität ausleben so viel du möchtest. Du kannst es mit Fell bekleben. Du kannst es ohne Ende tunen. Du kannst die lustigsten Provisorien dranbasteln. Es ist egal, was du machst, denn du wirst trotzdem von der "Gemeinde" akzeptiert. Dazu kommt noch, dass man über seine Klappräder zueinanderfindet, weil man sich über individuelle Lösungen beim Umbau und der Reparatur seiner Klappräder vernetzt. Man kann sich ein Klapprad für 30 EUR kaufen und prinzipiell schon mitmachen in dem Zirkus. Das ist der Schlüssel.

Mein diesjähriges Wettkampfrad war das häßliche Vaterland. Der Rahmen hat 12 EUR bei eb** gekostet, und dann kamen noch mal ein paar Euros für den Aufbau zusammen. Da ich ursprünglich mit dem gelben Rad fahren wollte hatte ich zu diesem Zweck die Speichen der Laufräder mit Folie verkleidet. Also habe ich konsequenterweise diese Laufräder dann also im Vaterland gefahren. Es kam wieder das 70er Kettenblatt zum Einsatz, das ein 16 Ritzel angetrieben hat. Vorteil des Vaterland war dann die günstigere Geometrie im Vergleich zum Gelben: Durch eine extrem nach vorne geneigte Sattelstütze hab ich schon mal schön weit vorne gesessen. Die Griffposition am Lenker habe ich dann sehr weit Innen gewählt, sodass ich zwar nicht besonders tief, aber nach außen recht aerodynamisch gesessen habe. Ich konnte also gut atmen, hatte einen guten Winkel für die Beine und war trotzdem noch ein bisschen aerodynamisch. Vorteile, die mich bereits bei der ersten Probefahrt mit dem Teil überzeugt haben.

Blieb nur die Frage, ob alles hält: Vor allem die Sattelstütze und die Speichen im Hinterrad machten mir Sorgen. Bei den Speichen habe ich das Problem, dass sie potenziell reiß-gefährdet sind, weil die Löcher im Flansch der alten Rücktrittnabe ein bisschen zu groß sind. Die Sattelstütze ist eine verkehrt herum eingebaute Layback-Stütze, die eigentlich für BMX ist. Es hat alles gehalten. Ich habe nur einmal die Kette ein bisschen nachspannen müssen, aber das könnte sogar normal gewesen sein, denn so viele km hatte die Kette ja noch nicht runter, sodass sie sich durchaus vielleicht noch ein bisschen gelängt hatte. Den Reifendruck habe ich ein paar mal kontrolliert, musste aber nie mehr als 0,5 bar nachschieben, um wieder auf die 10 bar zu kommen, die ich fahren wollte.

Regen im ersten Turn um 20 Uhr
Die eine Stunde dauernden Einsätze waren ziemlich hart. Das Tempo war ja ziemlich hoch, und zusammen mit den harten Reifen und den Unebenheiten auf der Bahn übertrugen sich Vibrationen über den Lenker in die Hände, dass sie sich nach einer halben Stunde wie taub anfühlten. Dazu kommt ja, dass man nicht wirklich viel variieren kann an der Griffposition. Mal habe ich ein bisschen weiter außen gegriffen, das war's auch schon. Für die letzten beiden Durchgänge, die dann jeweils ca. 45 Minuten liefen habe ich dann den Lenker ein bisschen hochgedreht, sodass ich eine bis dahin neue Griffposition fahren konnte. Auch die Kälte wollte natürlich durch die Kleidung, und sie hatte dabei Erfolg. Zum Glück riet mir die Catrin zu vielen Wechselklamotten, sodass ich zu jedem Start komplett neue Sachen anziehen konnte: Ein großer Wäscheberg ist entstanden.

Nach den Fahrten war dann ja immer 3 Stunden frei. Zeit, in der man essen MUSS und sich möglichst schnell trocken und warm macht. Von meinen Trainings auf der Rolle weiß ich meinen Energieverbrauch ganz gut einzuschätzen. 250W Durchschnittsleistung werde ich wohl kaum überschritten haben, also sollten 800 kcal zusätzlich nachgeführt werden. Das hat auch bis auf morgens um 5 Uhr immer geklappt. Ich habe mich mit Cola, Brötchen, Keksen, Bier und Currywurst mit Pommes versorgt. Um 5 habe ich dann leider verpasst, mich zu versorgen, was dann die Fahrt von 8 bis 9 Uhr beeinflußt habe. Der erste Fehler war mein Hungerast, und der zweite Fehler war, dass ich die ersten 20 Minuten viel zu schnell angegangen bin. Zum Schluß dieser Tour stand die "3" nicht mehr vorne am Tacho. Ich dachte, der Akku wäre jetzt bis zum Ende leer, aber ich habe dann wieder mehr gegessen, und die nächsten Turns gingen wieder erstaunlich gut.

Schrittmacher-Binford-Drahthaar-eigentlich zu schnell für mich
Am Ende verzeichnete mein Garmin 218,15km, 30955 Kurbelumdrehungen, 6:24h Fahrzeit mit ca 62000 Herzschlägen. Die Laufräder haben sich dabei jeweils 140000 mal um ihre eigene Achse gedreht, und Bahnrunden waren es 484. Wenn man die Trittfrequenz (82 UPM) mit der Durchschnittsgeschwindigkeit (34,1 km/h) kann man sogar die Streckenlänge berechnen, die ich ohne zu kurbeln gerollt bin: immerhin 6,7km. Die schnellste Runde bin ich um 13 Uhr gefahren, kurz bevor ich ausgewechselt habe. Da habe ich eine Rundenzeit von 37,6s (43,1km/h) hingelegt.

Insgesamt habe ich gemerkt, dass mir mehr Training gut getan hätte, und dass man sich doch zu schnell von den Emotionen in so einem Rennen verleiten läßt zu überpacen. Gerade bei Führungswechseln muss man aufpassen, dann man vorne im Wind nicht zu schnell wird, nicht zu lange vorne fährt. Man sollte generell immer eine Gruppe haben, und zur Not lieber eine Runde länger in einer etwas zu langsamen Gruppe fahren als minutenlang im Wind, um auf eine schnellere Gruppe aufzuschließen. Falls der World Klapp in solch einer Art also noch einmal stattfinden sollte, dann werde ich das alles versuchen zu beherzigen.

Wie kam es eigentlich zum 24h-Rennen? Man munkelt, dass das Mitglied des Siegerteams "CapriSonne" Matsches The Discoteer zunächst die Idee für ein 6-Stunden hatte, und noch bevor der Rest vom PKV das verdauen konnte bereits auf 24 Stunden erhöht hat.