Dienstag, 29. November 2022

29.11.2022:

Habe mir eine Tischuhr gekauft. Jaeger LeCoultre Atom 528-6. Eine Uhr, die sich durch kleiner Veränderungen der Umgebungstemperatur selbst aufzieht. Ich habe sie recht günstig bekommen, unter anderem, weil eine Glasscheibe des Gehäuses defekt war und sie nicht mehr lief. Die Scheibe konnte ich für 7 EUR bei Glas Kahl in Wiesbaden anfertigen lassen, und sie läuft jetzt auch wieder, seit ich das Drehpendel neu aufgehängt habe. Aktuell geht sie ein wenig vor, und ich versuche, sie zu justieren. Die Halbschwingung der Uhr dauert ganze 30 Sekunden, sodass man der Uhr beim Gang zuschauen kann. Mit meiner G-Shock stoppe ich die Zeit für eine Anzahl von Schwingungen, und versuche mit dem integrierten Rücker, die Ganggenauigkeit zu erhöhen. 

Ein großes Fragezeichen ist jedoch immer noch die Funktion der "Druckdose". Das Herzstück der Uhr ist ein metallischen Faltenbalg, der mit einem Gas gefüllt ist, welches durch Ausdehnung und Zusammenziehen die Aufzugsfeder spannt. Die Uhr hat in vollständig aufgezogenen Zustand eine Gangreserve von 7200 Stunden, also fast einem Jahr. Das heißt natürlich auch, dass ich erst in knapp einem Jahr bemerken würde, dass die Druckdose defekt ist. Der Verkäufer hat mir allerdings zugesichert, dass er die Uhr nicht irgendwie von Hand aufgezogen hat. 

Hoffen wir mal das Beste. Aktuell habe ich die Uhr bei einer Ganggenauigkeit von 2,4 Sekunden pro Stunde. Was sich recht viel anhört, ist prozentual schon verdammt wenig und entspricht einer Abweichung von 0,0625%

Montag, 21. November 2022

21.11.2022:

Wow, ESWE hat den Strompreis erhöht von 24,2 auf 46,9 ct pro kWh. Da weiß man gar nicht, ob man sich eine Wärmepumpe oder einen Tesla kaufen soll... 

Aber: Scherz bei Seite: Wenn sich der Arbeitspreis um fast 100% erhöht, dann ist das natürlich scheiße, aber auf der anderen Seite wird sich die Armotisierungszeit meiner PV-Anlage entsprechend verkürzen. Ich hatte ja mal was um die 6,X Jahre kalkuliert, das könnte jetzt deutlich kürzer werden. In den Sommermonaten sind durchaus Renditen von 4% pro Monat möglich

Freitag, 18. November 2022

18.11.2022:

Für die Nele und ihren schulischen Erfolg programmiere ich derzeit - ganz zu ihrer Freude - lustige Excel-Tools, die ihr beim  Lernen helfen sollen. Ich erpresse sie dann immer, von mir generierte Matheblätter gegen Folgen ihrer Lieblingsserien auf Netflix zu rechnen. Jetzt hat die Lehrerin gesagt, Nele hätte in Mathe gut aufgeholt, sodass ich ein neues Tool zum Lesen-Üben programmiert habe. Hierbei muss sie zufällige Worte aus den 131 Funktionswörtern des hessischen  Grundwortschatzes auf Zeit vorlesen, und das Programm misst, wie viel ms sie pro Wort benötigt. Eine wahre Foltermaschine! Zu diesem Zweck habe ich sogar extra die Schulausgangsschrift als TTF installiert und lasse in dem Tool die Schriftart immer zwischen dieser und Calibri hin- und herwechseln. Ich glaube, Nele hasst mich bald...

Mittwoch, 9. November 2022

9.11.2022:

 krass, was für eine Freude man an einer neuen Computermaus für 8 EUR haben kann. Die alte war so dermaßen kaputt, dass es gar nicht mehr schön war, etwas am Computer zu machen. Die neue hat mehr DPI und funktioniert einfach. Ich bin sehr begeistert.

Dienstag, 8. November 2022

7.11.2022: Werkzeuge (Teil 2) - Der Winkelschleifer

"Gib mal die Flex." So ziemlich niemand sagt Winkelschleifer, obwohl das der korrekte Name ist, und Flex ist so wie Tempo, Uhu oder Inbus nur der Markenname. Eine echte Flex habe ich auch ehrlich gesagt nur einmal gesehen. Meine beiden "Flex" sind von Makita und Bosch. Die erstgenannte läuft auf Akku und hat wenig Power, die andere hat ne Stecker und kriegt so ziemlich alles durch. Wenn man sich erst mal an das äußerst gefährliche Gerät gewöhnt hat, nutzt man es eigentlich so gut wie jeden Tag. Es kommt schon bald eine erkleckliche Scheibensammlung in der heimischen Werkstatt zusammen.Ganz vorne kommen die Trennscheiben, die man am besten im Familien-Pack kauft. Ist der T-Träger dick genug, braucht man für einen Schnitt manchmal schon mehrere Scheiben. 

Ich kann nur dazu raten, bei der Verwendung der Flex immer eine Schutzbrille zu tragen, und wenn man schon dabei ist, dann zieht man gleich noch einen Gehörschutz auf. Die Flex ist gefährlich. Wenn man aber mit entsprechender Schutzausrüstung eingekleidet ist, dann kann man sich umso mehr an dem herrlichen Funkenflug, insbesondere beim Schneiden von Stahl und Eisen erfreuen. Fliegen die Funken auf den Fleecepulli, dann will dieser sich wieder zurückverwandeln in die Colaflasche, die er vielleicht mal war. 

Neben den Trennscheiben habe ich die Fächerscheiben lieben gelernt, mit dem man Holz auf die sehr schnelle (und grobe) Art abschleifen kann. Das sind eigentlich runde Träger aus CFK,auf denen kleine Schmiergelpapiersegmente (fächerförmig) montiert sind. 

Eine breitere Scheibe zum Schleifen sollte auch nicht fehlen. So etwas hält erfahrungsgemäß fast ewig. Auch Stein und Beton kann man gut mit der Flex schneiden, wenn man denn die richtigen Scheiben hat.

Generell sollte man bei der Wahl des Akkugeräts nicht zu klein wählen. Das Gerät sollte zum einen genug Power haben, und zum Anderen sollte das Gerät für die Aufnahme der größeren und gebräuchlichen 125mm-Scheiben ausgelegt sein.

Also eine Flex sollte man schon in seiner Werkstatt haben. Ob man wirklich sowohl eine kabelgebundene als auch eine Akkuflex braucht? Das ist fraglich. 

Den der Flex beiliegenden Schlüssel zum Wechseln der Scheiben sollte man an einem Ort aufbewahren, den man nicht vergisst. Zur Not kann man zwar auch mal eine Scheibe mit der Rohrzange wechseln, aber wenn man das 12 mal gemacht hat, sieht die Zentrierscheibe zur Befestigung der Scheibe entsprechend doof aus. Es gibt wohl  auch ein manuelles Schnellspannsystem für den werkzeuglosen Scheibenwechsel, aber so was habe ich nicht.

Fazit:

Muss-ich-haben-Faktor    10/10

Häufigkeit der Nutzung    8/10

Spaßfaktor                          5/10

Pflegeleichtigkeit                9/10

Robustheit                            7/10

Sonntag, 6. November 2022

6.11.2022: Werkzeuge (Teil 1) - Der Druckluft-Schlagschrauber

Heute habe ich, wie immer etwas später als gewollt, die Reifen gewechselt. Seit ich einen Wagenheber und einen Schlagschrauber habe, macht das Reifenwechseln fast Spaß. Gerade der pneumatische Schlagschrauber ist hier der entscheidende Faktor, warum man die Arbeit mit einem gewissen Lächeln absolviert. Wenn man ihn am Radbolzen ansetzt und den "Abzug" drückt, setzt sofort das martialische Hämmern ein. Eine Sekunde später ist die Schraube lose und das Hämmern wird durch eine Art Turbinensound abgelöst. Die Schraube wird in der Nuss beschleunigt, und während alles noch austrudelt, greift man sich die Schraube und setzt mit dem Werkzeug an der nächsten Schraube an. Auf diese Weise hat man nach 10 Sekunden alle fünf Schrauben und das zugehörige Rad ab. Die neuen Räder werden nicht "angewichst", sondern mit dem passenden Drehmoment angezogen. Zu diesem Zweck wird zwischen Nuss und Schrauber  eine Torsionstange eingesetzt, die für den passenden Drehmoment ausgelegt ist. Auf diese Weise ist das neue Rad ebenfalls nach wenigen Sekunden montiert. Auch hier wieder hämmernder Sound, an dem sich auch die Nachbarn erfreuen können. Ab und an höre ich dann im Hintergrund noch das (verhältnismäßig) leise Laufgeräusch meines Werkstattkompressors. Der Schlagschrauber braucht viel Luft.

Rational betrachtet würde man an Stelle des Druckluftschraubers ein modernes Akkugerät nehmen. Aber dann würde ich nicht die selbe Freude verspüren. Es wäre nicht die gleiche Zeremonie. Den Akku ins Ladegerät zu stecken ist halt nicht gleich befriedigend wie dem Schrauber nach getaner Tat einen Tropfen Öl zu geben und noch einmal durchzudrehen.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass trotz Torsionsstange das Drehmoment noch zweimal zu prüfen ist: Einmal direkt mit einem passenden Drehmomentschlüssel, und einmal nach ein paar Kilometern Fahrt. Und wenn der Druckluftschlauch schon ausliegt, dann füllt man selbstverständlich auch gleich die Reifen.

Was kann man sonst noch so mit dem Schlagschrauber anfangen? Mir fallen hier zwei Tätigkeiten am Fahrrad ein: Zum einen sollte man damit fast jedes Tretlager demontieren können, und zum anderen - und das habe ich sogar schon gemacht - kann man prima Schraubkränze  und Freilaufritzel abschrauben.

Fazit:

Muss-ich-haben-Faktor    7/10

Häufigkeit der Nutzung    2/10

Spaßfaktor                         7/10

Pflegeleichtigkeit               9/10

Robustheit                          10/10