Mittwoch, 11. Juni 2025

Das 186 EUR Balkonkraftwerk für den Mülltonnenunterstand

jetzt stehen die Tonnen schön trocken

Chinesischer Hoymiles Microinverter 2x 400W - 89 EUR

Trinar Solar Vertex 610 Wp 2,7 m² Solarpanel - 97 EUR

preisgünstiger bekommt man keine Dacheindeckung für den Mülltonnenunterstand. Bis dahin musste jedoch ein bisschen gebastelt werden:

Erst mal ein Panel finden, dass genau drauf passt. So weit ich weiß, sind Panels über 2 m² recht unüblich. weil sie für die Dachmontage zu groß sind. Aber ich wurde fündig, und das Panel mit ca 1,16m x 2,33m passt fast perfekt auf den Unterstand 

Wie bekommt man denn diesen Wechselrichter eingerichtet? Da ich diesen Produkten zu Recht nicht traue, habe ich dem Gerät nur ein provisorisches WLAN und ein unabhängiges Passwort gegeben. Ein Tag später schickt mir der Neptun dann einen Link, der mich in meiner Vosicht bestätigt: Hoymiles hat hier tatsächlicheine Sicherheitslücke (gehabt) und WLAN-Zugänge im Klartext übermittelt. Aber Einrichtung war dann auch nicht viel, ich dachte, ich könnte ihn in irgend einer Form drosseln, oder die Leistung pro Tracker einstellen, usw. Keine Chance, das Gerät ist dumm und möchte gerne mit seiner Cloud kommunizieren.

Also für die Messung ein halbkaputtes Janitza anstecken, das zumindest noch die Energie zählen kann und die Leistung anzeigt. Oha, der Wechselrichter liefert nur 400W?  Die Sonne scheint doch!

Idealerweise hängt man an so einen Budget-Wechselrichter zwei Panels à 425W oder so ähnlich, dann kommt man auf eine gute Auslastung und kann die 800W ganz gut ausreizen. Jedes Panel kommt dann an genau einen MPPT-Eingang, sodass jeder "Kanal" 400W liefern wird.

Nicht schön aber funktionial - Der Y-Link
Mein erster Versuch war die Reihenschaltung der beiden Tracker, sodass beide den maximalen Strom des Panels (15 A) sehen, aber sich die Spannung am Arbeitspunkt (40 V) teilen müssen. Das war dann aber scheinbar ein wenig zu knapp und der Wechselrichter kam noch weniger aus dem Quark.

Schleppzeiger auf 597 W
Dann sind mir die beiden Y-Links eingefallen, die ich mal bei einem kleinen Weidezaunprojekt mit in der Lieferung hatte. Nach Einbau musste ich dann noch bis Sonnenaufgang warten und fand dann endlich den erwartungsgemäßen Peak-Wert von knapp 600W. So scheint es also zu gehen, mal sehen, ob das eine dauerhafte Lösung ist.

Was sind die Vorteile von einer Mini-Solaranlage? Ganz klar, man schafft es recht mühelos, den Strom überwiegend selbst zu verbrauchen. Ohne zusätzliche Batterie ist es vermutlich möglich, im Jahresverlauf 80 % des Stroms selbst zu verbrauchen. Eine Anlage dieser Größe hat ungefähr einen Ertrag von 600 kWh im Jahr, was bei den aktuellen Strompreisen - ich zahle derzeit 29,6 ct pro kWh - eine Ersparnis von 124 EUR ausmachen würde, wenn man 80% Eigennutzung annimmt. Bei einer Investition von 186 amortisiert sich die Anlage also in gerade mal 1,5 Jahren. 1,5 Jahre sollte der Wechselrichter eigentlich durchhalten, auch wenn er aus China kommt.

Wer übrigens kein teildefektes Janitza-Messgerät sein Eigen nennen kann, der findet am Markt zahlreiche günstige Alternativen zum Ermitteln der erzeugten Energie. Ich würde wahrscheinlich hier irgend ein Produkt aus dem Angebot von Shelly nehmen. Die Cloud von Hoymiles - so verlockend das auch aussieht - würde ich eher auslassen.

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