Mittwoch, 29. August 2012

Erster Eindruck von der Garmin Swim Pooluhr

Eins vorweg: Die SWIM ist eine einfache Sportuhr, sie hat kein GPS und Kern ihrer Sensorik ist wohl ein mehrdimensionaler Beschleunigungssensor. Damit ermittelt die Uhr laut Hersteller nicht nur die Anzahl der Züge, sondern weiß auch, wann ich am Beckenrand wende und mit was für einem Schwimstil ich mich bewege. Um eine korrekte Streckenlänge angezeigt zu bekommen muss ich also der Uhr zunächst die Poollänge mitteilen.

Die Bedienung ist einfach: Start drücken und losschwimmen. Bei Pausen am Beckenrand drückt man die Intervalltaste, die Uhr pausiert dann bis zum erneuten Drücken der Taste. Alternativ läßt man die Uhr weiterlaufen, denn sie wird dann feststellen, dass die Arme sich nicht bewegen und auch keine Züge zählen und davon ausgehen, dass man sich nicht bewegt.

Was mir gar nicht gefällt ist der Anschluss an den PC über einen häßlichen ANT-Stick, der selbstverständlich riesig groß ist und der gerade zu danach schreit, abzubrechen und meinen USB-Port zu zerstören. Keine Ahnung, was Garmin da alternativ hätte implementieren sollen. Die Uhr ist "low power", sodass eine Anbindung via WLAN oder Bluetooth wohl ausfällt. Bluetooth 4.0 LE ist noch zu neu um schon in so einer Uhr zum Einsatz zu kommen.

OK. Die Uhr zählt also für mich die Kacheln beim Schwimmen. Aber macht sie das auch ordentlich? Ich denke ja, unter bestimmtenVorraussetzungen. Heute beim Schwimmtraining kam mal wieder so eine Übung wie Beinschlag dran, da liegen die Arme tot auf dem Wasser und die Garmin kann natürlich nix auswerten. Das selbe gilt für Übungen wie "nur linker Arm", wenn man die Uhr wie ich am rechten Arm trägt.

Für den Vielschwimmer, der auch mal 3km am Stück schwimmt, ohne einmal eine Übung einzustreuen ist die Uhr denke ich mal ideal. Das sind nämlich auch genau die Programme, bei denen man sich verzählt. Mit der Swim kann man von nun an in aller Ruhe schwimmen und später am PC gucken, wie schnell man war und wie sich die Geschwindigkeit im Laufe der Strecke entwickelt hat. Auch die Zahl der Züge kann man auslesen und einen sog. SWOLF-Wert, der glaube ich die Summe aus Zugzahl und Zeit pro Bahn darstellt.

Die Daten werden am PC über die Schnittstelle "ANT Agent" entgegengenommen und dann je nach Gusto online zu Garmin Connect geschickt oder in die relativ spartanische Software Trainings Center importiert. Ob man die Daten auch in Sporttracks rein bekommt habe ich bisher noch nicht ausprobiert.

Fazit: Die Garmin SWIM ist eine schicke Pooluhr, die mit rund 130 EUR relativ teuer ist für ihren kleinen Anwendungsbereich. Dafür bekommt man eine relativ lange Batterielaufzeit, hat ein ausreichend großes Display, dass auch beleuchtet ist. Durch die sechs Knöpfe läßt sich die Uhr relativ gut bedienen. Man sollte die Knöpfe möglichst über Wasser drücken, wie bei allen wasserdichten Uhren. Auf die Wasserdichtigkeit nach dem ersten Batteriewechsel bin ich persönlich gespannt. Der Batteriedeckel ist nicht verschraubt und wird einfach mit einem Schraubenzieher aufgehebelt. Ob der danach noch dicht ist wird man dann wohl sehen. Die Batterie ist eine weit verbreitete CR2032, die findet man in sehr vielen Geräten.

Die Uhr könnte für Schwimmer eine Alternative sein, die schon einen Edge haben und nur für's Schwimmen nicht extra den teuren Forerunner 910XT kaufen wollen. Wegen des fehlenden GPS-Empfängers ist man allerdings auf das Schwimmen in einem Pool angewiesen und hat beispielsweise bei einem Triathlon in einem See keine Vorteile von dieser Uhr. Pulsmessung im Wasser ist ja auch ein schwieriges Thema, deshalb überrascht es nicht, dass die SWIM auch keinen Puls messen kann.

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