Dienstag, 11. Oktober 2016

11.10.2016:

Mein Brompton ist da. 12,3kg. Finde ich schon mal ganz gut für ein Klapprad mit Gangschaltung, Schutzblechen, Licht und Seitenläuferdynamo.
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Erste Probefahrt. Keine 300m vor der Haustür. Ampel rot. Bremsen. Bäng. Seilzug gerissen von der Hinterradbremse. OK, das Rad ist halt schon älter, neue Züge müssen her.
Der Sattel ist auch noch ein bisschen komisch eingestellt, aber ansonsten macht das Rädchen einen gefälligen Eindruck:

Die relativ breiten Reifen sorgen für ein wenig Fahrkomfort, es klappert nix. Die Sturmey Archer Dreigangnabe gibt ein beruhigendes Surren von sich, schaltet gutmütig. Drei Gänge sind mal was angenehmes, wenn man sonst viel Duomatic fährt.
Die Scharniere machen einen recht soliden Eindruck, und die Tatsache, dass es sich bei dem Rahmen um einen Stahlrahmen handelt verleiht noch mehr Sicherheit.
Wenn man eine Rechtfertigung für den relativ hohen Preis für das Brompton sucht, dann findet man diese am ehesten in dem genialen Faltkonzept und dem daraus resultierenden Packmaß. Ziemlich gut gelöst wurde auch die Endlage der Kette, die für den Nutzer von beiden Seiten mit Laufrädern abgedeckt wird. Am Ende verriegelt die eingefahrene Sattelstütze den Hinterbau, der wiederum den Vorderrahmen einklemmt, an dem sich wiederum der eingeklappte Vorbau einrastet. So hat man ein arretiertes Päckchen, und mit den am Gepäckträger montierten Rollen kann man dieses wie einen Trolli über den Bahnsteig (oder sonstwo) schieben. Wahlweise kann man dazu den Lenker auch ausgeklappt lassen. Cool: Das Rad benötigt keinen Ständer, weil man blitzschnell den Hinterbau einklappen kann und das Rad dann sicher auf dem Gepäckträger steht. Was mich hierbei auch überrascht hat ist der Umstand, dass der bewegliche Hinterbau nicht einrastet sondern während der Fahrt nur auf Höhe der Sattelklemme am Hauptrahmen anliegt. Verbindungselement hier ist der als Dämpfer fungierende Elastomer-Zylinder. Ob man eine Heckfederung dieser Art wirklich braucht kann man sicherlich diskutieren, aber sie existiert nunmal.

Was gibt es zu tun? Eigentlich gar nichts. Aber ein paar Sachen könnte man doch machen:

Zum einen bietet sich an, den Originallenker durch den Carbonlenker zu ersetzen, den ich vor einem halben Jahr mal in China gekauft habe, und für den ich bisher keine Verwendung gefunden habe. Er hat eine sehr ähnliche Form, könnte aber ggf. leichter sein.
Dann könnte man den Sattel gegen was mit mehr Stil ersetzen, also vielleicht einen Brooks oder einen hochwertigen Sportsattel, Flite oder so. Zwingend erforderlich ist zumindest auf der linken Seite ein Faltpedal, hier habe ich auch noch was in der großen Sammlung und muss nichts neu kaufen.
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Heute habe ich den Sattel etwas bequemer eingestellt und die Bremse instand gesetzt: Der Nippel am Bowdenzug war nur aus dem Griff rausgerutscht, keine Ahnung warum, ich muss es beobachten. Mir fällt auf, dass die 12,3kg nicht von ungefähr kommen, und die Bremsgriffe beispielsweise sehr leicht sind.

Den verwitterten Aufkleber "das Rad" konnte ich durch sanftes Schaben mit meiner "Hessenkarte" entfernen, und danke meines endlich wieder installierten Schneideplotters konnte ich ein paar schicke "Binford"-Aufkleber anbringen. Dass es ein Brompton ist sieht man ja, da muss man das nicht extra draufschreiben...
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Heute kurze Probefahrt. Es fährt sich schon deutlich besser, auch wenn ich das Gefühl habe, dass der Sattel noch ein paar Zentimeter höher könnte. 

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