Dienstag, 20. März 2018

20.3.2018:

a pro pos Kaffee. Am Wochenende habe ich in aller Ruhe zwei Stunden lang an meiner Kaffeemühle herumgedoktort. Weil ich eigentlich frühstücken und kaffeetrinken wollte habe ich mich sehr aufgeregt, was mich zu folgendem Brief an die Firma Gastroback motiviert hat:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Als jemand, der relativ selten Kaffee trinkt bin ich seit einiger Zeit Besitzer einer Kaffeemühle von Gastroback. Das Modell "Art.-Nr. 42601 »Design Coffee Grinder Basic«" wird von mir relativ selten verwendet. Trotzdem musste ich bereits kurz nach dem Kauf feststellen, dass die integrierte Kabelaufwicklung nur mäßig funktioniert. Nach einem Jahr ging es dann los, dass die Mühle sich einfach nicht starten ließ. 


Als gelernter Elektrotechniker habe ich dann das Gehäuse geöffnet und den Fehler gesucht. Ich war wirklich sehr schockiert! Eine solch fehlerbehaftete, minderwertige Verarbeitungsqualität ist mir bisher nur selten untergekommen:

1. Die Netzleitung wird meanderförmig im beweglichen Aufwickelkörper geführt. Die Leitung soll so zugentlastet werden, wird aber leider auch von einem auf die Leitung drückenden Kunststoffteil beschädigt ==> Ich konnte die blanken Kupferlitzen der 230V-führenden Zuleitung sehen.

2. minderwertige Qualität der Lötverbindungen. Trotz vorsichtiger Vorgehensweise ließ sich an zwei Lötstellen nicht verhindern, dass die Verbindung sich löst. Hier ist klar und deutlich zu erkennen, dass entweder unter extremen Zeitdruck montiert wird oder von ungeübten Kräften.

3. Leitungsquerschnitte und Materialqualität der Leitungen. Die Leitungen haben einen extrem niedrigen Querschnitt, auch wenn die Leitung mit Mantel etwas anderes suggeriert. Dazu kommt noch eine zweifelhafte Materialqualität des Leiters. Reines Kupfer ist das eher nicht und erinnert an Material aus der ehemaligen DDR.

4. Sicherheitsschalter / Deckelkontakt. Die eigentliche Ursache der Fehlfunktion der Mühle war ein total verdreckter Kontakt. Hier fand ich große Mengen an gemahlenem Kaffee. Der aus einem Pappschild bestehende Staubschutz ist offensichtlich völlig unwirksam, der Schalter selbst ist komplett ungekapselt. Der Gleitkeil aus Kunststoff hat zu wenig Anpressdruck, um die Kontaktlasche auf den Gegenpol des Schließers zu drücken. Die Kaffeepulvermengen fungieren hier vermutlich zusätzlich als Isolator.

5. Schleifring der Kabelaufwicklung. Die Schleifringe machen ebenfalls einen besorgniserregenden Eindruck: Sie wirken korridiert (sind grün) und verschmutzt und sind in meinem Augen nicht für die Leistungsaufnahme, insbesondere im Anlaufmoment der Mühle, ausgelegt.

Die Mühle funktioniert jetzt wieder gut, nachdem ich die Schleifringe komplett überbrückt habe und den Deckelkontakt einer vollständigen Revision unterzogen habe. Das wird aber vermutlich nicht das letzte Mal sein, denn dieser Schalter ist vollständig ungeschützt vor dem Mahlstaub der Mühle. Ich benutze die Mühle wie oben beschrieben extrem selten und wenn dann innerhalb ihrer Spezifikationen, d.h. sie wird von mir niemals überladen, und auch nicht während des Betriebs bewegt oder dergleichen.

Der Gesamteindruck der Mühle lässt Zweifel zu, ob dieses Produkt im europäischen Wirtschaftraum überhaupt verkehrsfähig ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir den Kaufpreis der Mühle ersetzen würden. Leider weiß ich diesen nicht, weil die Mühle ein Geschenk meiner Lebensgefährtin war.

MfG

Max Ferdinand


Ich werde hier ein Update drunterstellen, sobald ich Antwort von Gastroback erhalten habe. Man darf gespannt sein...

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