a pro pos Kaffee. Am Wochenende habe ich in aller Ruhe zwei Stunden lang an meiner Kaffeemühle herumgedoktort. Weil ich eigentlich frühstücken und kaffeetrinken wollte habe ich mich sehr aufgeregt, was mich zu folgendem Brief an die Firma Gastroback motiviert hat:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Als jemand, der relativ selten Kaffee trinkt bin ich seit einiger
Zeit Besitzer einer Kaffeemühle von Gastroback. Das Modell "Art.-Nr.
42601 »Design Coffee Grinder Basic«" wird von mir relativ selten
verwendet. Trotzdem musste ich bereits kurz nach dem Kauf feststellen,
dass die integrierte Kabelaufwicklung nur mäßig funktioniert. Nach einem
Jahr ging es dann los, dass die Mühle sich einfach nicht starten ließ.
Als gelernter Elektrotechniker habe ich dann das Gehäuse geöffnet und
den Fehler gesucht. Ich war wirklich sehr schockiert! Eine solch
fehlerbehaftete, minderwertige Verarbeitungsqualität ist mir bisher nur
selten untergekommen:
1. Die Netzleitung wird meanderförmig im beweglichen Aufwickelkörper
geführt. Die Leitung soll so zugentlastet werden, wird aber leider auch
von einem auf die Leitung drückenden Kunststoffteil beschädigt ==>
Ich konnte die blanken Kupferlitzen der 230V-führenden Zuleitung sehen.
2. minderwertige Qualität der Lötverbindungen. Trotz vorsichtiger
Vorgehensweise ließ sich an zwei Lötstellen nicht verhindern, dass die
Verbindung sich löst. Hier ist klar und deutlich zu erkennen, dass
entweder unter extremen Zeitdruck montiert wird oder von ungeübten
Kräften.
3. Leitungsquerschnitte und Materialqualität der Leitungen. Die
Leitungen haben einen extrem niedrigen Querschnitt, auch wenn die
Leitung mit Mantel etwas anderes suggeriert. Dazu kommt noch eine
zweifelhafte Materialqualität des Leiters. Reines Kupfer ist das eher
nicht und erinnert an Material aus der ehemaligen DDR.
4. Sicherheitsschalter / Deckelkontakt. Die eigentliche Ursache der
Fehlfunktion der Mühle war ein total verdreckter Kontakt. Hier fand ich
große Mengen an gemahlenem Kaffee. Der aus einem Pappschild bestehende
Staubschutz ist offensichtlich völlig unwirksam, der Schalter selbst ist
komplett ungekapselt. Der Gleitkeil aus Kunststoff hat zu wenig
Anpressdruck, um die Kontaktlasche auf den Gegenpol des Schließers zu
drücken. Die Kaffeepulvermengen fungieren hier vermutlich zusätzlich als
Isolator.
5. Schleifring der Kabelaufwicklung. Die Schleifringe machen
ebenfalls einen besorgniserregenden Eindruck: Sie wirken korridiert
(sind grün) und verschmutzt und sind in meinem Augen nicht für die
Leistungsaufnahme, insbesondere im Anlaufmoment der Mühle, ausgelegt.
Die Mühle funktioniert jetzt wieder gut, nachdem ich die Schleifringe
komplett überbrückt habe und den Deckelkontakt einer vollständigen
Revision unterzogen habe. Das wird aber vermutlich nicht das letzte Mal
sein, denn dieser Schalter ist vollständig ungeschützt vor dem Mahlstaub
der Mühle. Ich benutze die Mühle wie oben beschrieben extrem selten und
wenn dann innerhalb ihrer Spezifikationen, d.h. sie wird von mir
niemals überladen, und auch nicht während des Betriebs bewegt oder
dergleichen.
Der Gesamteindruck der Mühle lässt Zweifel zu, ob dieses Produkt im
europäischen Wirtschaftraum überhaupt verkehrsfähig ist. Ich würde mich
sehr freuen, wenn Sie mir den Kaufpreis der Mühle ersetzen würden.
Leider weiß ich diesen nicht, weil die Mühle ein Geschenk meiner
Lebensgefährtin war.
MfG
Max Ferdinand
Ich werde hier ein Update drunterstellen, sobald ich Antwort von Gastroback erhalten habe. Man darf gespannt sein...
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