Sonntag, 25. Mai 2025

Duisburg Steel - die Zweite

Dieses Mal ging es leider ohne Catrin, Nele und Lene nach Duisburg. Zwei Kindergeburtstage am gleichen Wochenende verschoben die Prioritäten der Damen. Also stornierte ich die Jugendherberge und richtete meinen Kofferraum zu einem gemütlichen Schlaftnest her. Was erbärmlich klingt, ist beim Tesla sehr bequem: Der Camping-Modus sorgt für ein angenehmes Raumklima, und auch dem Entertainment-System kann man entweder Videospiele spielen, im Internet serven, Podcasts hören oder Fernsehen. Eine Kiste Wasser, die kleine USB-Kaffeemaschine, ein paar Klamotten und die Luftmatratze waren dann auch schon mein ganzes Gepäck. OK, das Brompton hatte ich dann zur Sicherheit auch mal eingepackt, aber der Plan für die Duisburg Steel war dieses Jahr ein anderer:

Mit Thomas Sauer und seinem Klapprad-Tandem sollte es dieses Jahr auf die 110 km lange Strecke gehen.

Ich reiste freitags spätabends an und parkte auf einem ruhigen Parkplatz direkt am Start im Landschaftspark. Ich hatte es recht kuschelig und wurde irgendwann von den ersten Sonnestahlen geweckt, die durch das Glasdach ins den Wagen fielen. Um 9 Uhr habe ich mich dann mal in die Jugendherberge geschlichen, um auf die Toilette zu gehen, und so gegen kurz nach 10 Uhr ging es dann los. Leider ging der Regen auch los.

Thomas' Klapptandem hatte ich dann noch für mich mit einem anderen Sattel ausgestattet, was sich als nicht besonders klug herausstellte. Der schmale Fizik ist eher was für eine sportliche Sitzposition, wohingegen das Sitzen auf dem Tandem eher sehr aufrecht war. Viel zu viel Druck auf dem Po. Es war eine Qual, die ich während der Fahrt noch mal etwas verbessern konnte, in dem ich den Winkel noch mal vairriert habe und den Sattel insgesamt nach hinten verschoben habe.

Dann ging es irgendwann mit der Schaltung los! Der dritte Gang wollte schon donnerstags beim Probefahren nicht immer rein, dieser war aber absolut notwendig, um halbwegs voran zu kommen in der Geraden. Als der Anstieg auf die Halde geschafft war - der einzige Streckenabschnitt, bei dem der Erste benötigt wird - haben die den Schaltzug ausgehängt und sind "fixed" im Dritten durchgefahren. War OK,

Irgendwann haben wir mal beim Beschleunigen die Nabenachse gelöst, wodurch die Kette direkt abgesprungen ist. Also wieder anhalten und versuchen, den ganze Kram zu fixieren. Thomas hat zum Glück alles an Werkzeug dabei, was man brauchen kann. Neben einem 13er und einem 15er Schlüssel auchsämtliche Zwischengrößen!

Die Sattelstange musste auch noch zwei mal auf die richtige Position gebracht werden, weil sie sich sukzessive nach unten bewegt hat. Die Lenker waren auch beide recht lose, und auch hier mussten wir ein paar mal anhalten und diese wieder in die richtige Position bringen. Immer so, dass wie keine Schraube abreißen! Das wäre das abrupte Ende der Tour gewesen.

A pro pos Tour: Dieses Jahr war die Verpflegung top. An den Stempelstellen hat man immer Riegel, Bananen, Äpfel und verschiedene Getränke bekommen. Die Leute waren trotz des Wetters sehr nett. Zwei warme Highlights erwarteten die Fahrer zusätzlich auf der Strecke: 

Bei km 34 gab es im Walsumer Brauhaus ein leckeres natürtrübes Helles und dazu eine leckere Currywurst mit Pommes. Da war dann auch gerade kein Regen, sodass diese Pause im Biergarten der Brauerei ein richtig netter Zwischenstopp war.

Bei km 68 kam dann der zweite warme Zwischenstopp bei der "Wacht am Rhein" in Niederwallach. Hier gab es eine Cola und Tagliatelle mit Bolognesesoße. Bis dato waren Thomas und ich nur mit dem Hochrad-Thomas unterwegs, doch hier im Restaurant formierten wir uns zu einem "Grupetto" mit zwei anderen Hochradfahrern und einem Herren auf einem klassischen Koga Miyata. Grupetto auch deshalb, weil wir mittlerweile die letzten auf der Strecke waren. Zu viele kurze Stopps, um immer mal wieder was gerade zu biegen am Klappi. Aber auch anderen hatten wir geholfen, z.B. mit Thomas' elektrischer Fahrradpumpe.

Die Kontrollstellen, die wir von nun an passierten, bauten direkt bei unserer Ankunft ab, waren aber sehr großzügig mit der Verpflegung, sodass wir reichlich Getränke im Fahrradkörbchen und Müsliriegel in der Rückentasche hatten.

Die Schmerzen beim Sitzen hatte ich jetzt irgendwann halbwegs im Griff, in dem ich an Ampeln oder kurzen Stopps mich kurz Strecke und zwei, drei Meter zu Fuß ging. Normalerweise würde ich in so einer Situation eigentlich einen dickeren Gang nehmen, um den Druck vom Sattel in die Beine zu verlagern, aber das geht ja nicht mit einem Tandem, bei dem der 3. Gang eher für 22 km/h ausgelegt, ist.

Trotzdem waren wir dann nach einer kleinen Fährüberfahrt mit der Rheinfels bei km 90 nach weiteren 21 km zurück im Landschaftspark. Dort angekommen, es war bereits nach 19 Uhr, war leider schon alles abgebaut, und wir konnten uns noch zwei "Fußpils" ergattern. Die anderen waren teilweise enttäuscht, ich kann aber gut verstehen, dass man bei dem Wetter die Stimmung für Nachzügler wie uns aufrecht erhalten kann. Für die Organisatoren war es ein langer Tag mit viel Regen. 

Wir sind dann noch was essen gegangen und danach bin ich müde in den Tesla gefallen und habe mich in der Kofferraum gekuschelt. 

Sonntags ging es dann noch mal schnell über die Grenze, um ein paar typische Benelux-Artikel einzukaufen. 

Zahlen zu unserer Tour:

111,9 km

450 Hm

12 °C durchschnittliche Außentemperatur

reine Fahrzeit 6:19h

 

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