Samstag, 14. September 2024

14.9.24: Tesla Y versus Skoda Superb Diesel - wer fährt sparsamer?

Heute mal mit dem Tesla von Bärstadt nach Rödelheim gefahren. Der Durchschnittsverbrauch von 12 kWh/100km hört sich erst mal gut an und ist tatsächlich bezogen auf den Brennwert von Diesel besser als mit meinem SuperB, mit dem ich die Strecke mal mit 2,3 l/100km geschafft habe. Ein Dieselmotor erzeugt über den Daumen gepeilt ca. 4 kWh mechanische Energie aus einem Liter, sodass die 2,3 Liter einer Energie von 9,2 kWh entsprechen würden. Der Brennwert der 2,3 verbrauchten Liter entspricht dann aber 22,54 kWh. Beim Tesla muss man dann aber auch noch den Ladewirkungsgrad einrechnen, der aber wesentlich besser ist als der Wirkungsgrad eines Diesel. 93% der vom DC-Lader zugeführten Energie landen tatsächlich im Akku, sodass man für 12 kWh ca. 12,9 kWh Strom zum Aufladen benötigt. Nehmen wir mal den gleichen Wirkungsgrad an der heimischen Wallbox, also mit AC, an.

Und wie sieht diese Fahrt derzeit kostenmäßg aus?

Diesel kann man dezeit für 1,50 EUR pro Liter kaufen. Die 49 km bei 2,3 l/100km kosten also 1,69 EUR

Strom gibt es derzeit zu Hause für 29 cent, sodass die Fahrt derzeit 1,83 EUR kosten würde.

Zugegeben: Das ist ein sehr synthetischer Test. Niemand will so lahm über die Autobahn fahren. Der Skoda war die letzten Jahre eher so bei 5,2 Litern Durchschnittsverbauch, und der Tesla wird sich schätzungsweise irgendwo bei 20 kWh einpendeln. Daraus würde man dann einen kleinen Vorteil für den Tesla ableiten, der dann bei 6,2 cent pro km bewegt werden würde, gegenüber des Skoda mit 7,8 cent.

Freitag, 13. September 2024

13.9.24: Erste Eindrücke vom Tesla

Bin die ersten km mit dem Tesla gefahren:

Leistung: obwohl es die kleinste Maschine ist, die man mit dem Model Y bekommen kann, sind die 347 PS mehr als ausreichend. Kein Grund, sich in irgend einer Form zu beschweren

Re-gen: Durch die Rückgewinnung der Bremsenergie in die Batterie ergibt sich ein anderes Fahren: Sobald man vom Gas geht, bremst der Tesla deutlich ab. Wer also wie beim Diesel ausrollen will, der bleibt einfach auf dem Gas, nimmt aber den Fuß ein kleinwenig hoch. Das verinnerlicht man eigentlich nach weniger Kilometern.

V-max: laut Fahrzeugschein 217 km/h, auf dem Bordcomputer steht beim Abriegeln 222 im Display. Anders als beim Super-B wirkt der Tesla bei Geschwindigkeiten >200 nicht so stabil.  Deutlich komfortabler fühlt sich das Fahrzeug bis 170 an.

Akku laden: Leistungen bis knapp über 180 kW am DC-Charger gesehen, aber wie üblich nur in der frühen Ladephase. Man kann manuell pre-konditionieren, und während des Ladens wird teilweise auch zugeheizt. Ladeverluste bei DC ebenfalls vorhanden. Bei geladenen 54 kWh in die Batterie hat die Pulse-Säule rund 58 kWh abgerechnet. Wirkungsgrad also so um die 93% - für diese konkrete Ladung von 10% auf 80% hat der Vorgang 33 Minnuten gedauert.

Reichweite: Noch keine Erkenntnisse, aber ich denke, bei moderater Fahrweise sind 450 km machbar mit dem Model Y Long Range, der mit 600 km angegeben ist.

Bedienung: Die Bedienung überwiegend über das viel zu große Touchscreen ist zwar ungewohnt, aber gar nicht mal so schlecht. Auch die im System enthaltenen Features sind fein:

Entertainment: Netflix, Spotify, Youtube, Twitch und Browser. Das macht erst mal einen guten Eindruck, und die erste Amthandlung meiner Kinder war Peppa Wutz Schauen auf dem Parkplatz. Wenn man vom Handy aus einen Hotspot aufzieht, kann es direkt losgehen. Über Browser werde ich wohl auch die Schranke öffnen können.

Kofferräume: Cool, den Inhalt eines durchschnittlichen ALDI-Einkaufswagens kann man im "Frunk" unterbringen. Alles was man über die Labilität der vorderen Klappe gelesen hat stimmt: Es ist extrem schwer, die Klappe zuzudrücken, ohne das Blech zu verbeulen. Hinten überzeugt der zweite Kofferraum unter dem eigentlichen Kofferraum. 2 Wasserkisten finden hier Platz. Sehr cool. Die elektrische Heckklappe und deren einstellbare Endposition sind praktisch, wenn auch vermutlich nix Besonderes.


Anhängerkupplung: Leider so ein Ansteckteil, das nicht automatisch einklappt. Ich habe sie montiert und werde sie jetzt drei Jahre dran lassen. Leider nicht die schönste Lösung.

Dienstag, 10. September 2024

Kalmit Klapprad Cup und Rockie-Man Triathlon

Alle sieben Jahre findet der Kalmit Klapprad Cup und der Rockie-Man-Triathlon am selben Tag statt. Der Grund: Kalmit ist immer am ersten Samstag in September, der Rockenhausener Triathlon ist immer am Samstag vor dem zweiten Sonntag im September. Wenn der Samstag dann auf einen Siebten fällt, dann tritt genau dieses Gleichzeitigkeitsszenario ein.

Kein Problem für mich und für den Asphaltprinz, die wir beide erfahrene Klappradfahrer sind. Um 10 Uhr in Rockenhausen 300m Schwimmen, 15km Radfahren und 3km laufen, und dann schnell rüber nach Maikammer, und um 15 Uhr mit dem Klapprad die Kalmit erklimmen.

Freitags sind wir in Maikammer angekommen und konnten den Wohnwagen bzw. den Kombi auf der Wiese von Jochen, einem Mitglied der Klappradgemeinde, aufstellen. Dann wurde erst mal abends viel gefachsimpelt mit den ganzen anderen Verrückten, die man vom World Klapp, Kalmit, Mad Saturday usw kennt. Es fühlt sich immer an wie heimkommen.

Nach einer kurzen Nacht fuhren wir dann gegen 8 Uhr nach Rockenhausen. Rad einchecken und an den Start im Naturschwimmbad zum Schwimmstart: Was ein tolles Bad! Das Wasser wird nicht gechlort und relativ schonend gefiltert. Es ist zwar ein bisschen trüb, aber irgendwie fühlt es sich gut an. 

Wegen dieser sanften Wasserbeschaffenheit war es nicht schlimm, dass ich morgens vor lauter, lauter den falschen Turnbeutel ins Auto geworfen habe: Anstelle meines Laufshirts und der Schwimmbrille hatte ich das Pilotenoutfit für die Kalmit eingepackt. Also ohne Schwimmbrille schwimmen, was wie gesagt nicht allzu schlimm war. Nerviger würde das Radfahren und Laufen im Baumwoll-Poloshirt werden!

Schwimmen auf der 50m-Bahn war entspannt mit nur 6 Schwimmern auf der Bahn. Da gab es kein Hauen und Stechen. Der schnellste war nach 30 uneinholbar, dann kam ich, dann kamen die anderen vier. Nach 300 Meter in 5:10 hievte ich mich aus dem Becken, das Aussteigen habe ich vorher kurz geübt, um nicht wie eine gestrandete Robbe am Rand zu hängen.

Dann schnell zur Rad laufen und Schuhe, Helm, Startnummer und Poloshirt anziehen. Nach weiteren 2:30 Minuten wechselte ich auf das Rad. 9 Runden durch den Ort, und in jeder Runde wartete ein 10% Anstieg, der eigentlich nur 12 Höhenmeter hatte, der aber einfach ein kleines bisschen zu steil war für den einen Gang, den mein gelbes Klapprad hat. Ich glaube, es sind 54/14 zur Zeit drauf, also mit der Radgröße ca. 6,14m pro Umdrehung. Mit jeder Runde wurde es härter, sich diese Rampe hochzuwuchten, aber immerhin: Einige Teilnehmer mussten hier absteigen und schieben. Ich war einfach nur langsam. Aus den geplanten 30 km/h wurde nix, der Schnitt pendelte bei 26,5 km/h ein. 33 Minuten Fahrzeit.

Ich war dann auch ziemlich erschöpft, als ich auf's Laufen wechselte. Meine Idee, ein paar mal das Koppeln zu üben scheiterte komplett an fehlender Motivation und Zeit. Dementsprechend schwer waren die Beine auf den ersten 300 m. Dann kam ein Passant an mich heran und supportete mich für ca. 100 m und babbelte motivierend auf mich ein. Danach lief es runder und ich fand eine halbwegs akzeptable Pace, wenn auch langsamer als gewollt. Nach rund 19 Minuten Laufzeit erreichte ich fröhlich das Ziel. Gesamt Zeit 61 Minuten, leider etwas langsamer als Alfons letztes Jahr, aber gut eine Minute vor dem Asphaltprinz.

Nach Kaffee und Kuchen beim netten Veranstalter haben wir unser Finishershirt erhalten und sind abgereist zur vierten Disziplin: Die Fahrt auf die Kalmit.

Unser Parkplatz war noch frei und über Schleichwege durch den halbgesperrten Ort haben wir es auch noch bis dort geschafft und konnten uns so wenigsten ein bisschen in unsere "Verkleidung" werfen. Es reichte immerhin für ein Pilotenoutfit von Amazon, welches dem diesjährigen Motto "nur klappen ist schöner - get ready to klapp off" halbwegs gerecht werden sollte.

Um 15 Uhr kam dann pünktlich der Startschuss: Über 900 motivierte, kreative, lustige und sportliche Menschen fuhren mit Klapprädern in Richtung des rund 400 Meter höher gelegenen Ziels: Fast ausschließlich alte Klappräder ohne Gangschaltung, angeblich 30 davon als Tandems, teilweise zu aufwendigen Motivwagen umgestaltet.

Ich habe mir direkt wieder vorgenommen, nächstes Jahr auch kreativ zu werden, hoffentlich kann ich meine Ziele auch mal in die Tat umsetzen. Nicht um den begehrten Preis für das beste Motiv zu gewinnen, sondern um mit meinem Outfit ein Teil der Atmosphäre zu sein. So konnte ich immerhin die super Stimmung genießen. Nach gemütlichen 44 Minuten war ich oben, und hatte die Wahl zwischen Bitburg bei dem Klapprad-Doc Nocke oder Korbmacher bei Michi, dem Klappschmid. 

Mehr als ein Bier sollte man dann aber oben nicht trinken, weil die Abfahrt natürlich nicht zu unterschätzen ist: Die besondere Herausforderung an ein Klapprad aus den 70ern ist das Bremsen: Ich habe an meinen hochgezüchteten "Vaterland"-Klapprad tatsächlich noch eine "Jet"-Nabe von Fichtel&Sachs. Als ich so gemütlich hinter Jochens Pickups herfuhr - er selbst stand auf der Ladefläche und spielte Partymusik über große PA Laufsprecher - kam ein anderer Radfahrer angerollt und sagte: "Du weißt schon, dass Deine Bremse brennt?" Mit einem mal war mir klar, wo der Geruch herkam: Es war verdampfendes Bremsmantelfett. Rauch stieg auf und die Hinterradnabe glühte. Ich wechselte von nun an zwischen Felgenbremse und Rücktritt, war dann auch schon fast wieder in Tal.

Unten angekommen wurde noch bis in die Nacht hinein gefeiert mit Musik von DJ Hering und der Weltpremiere von Alfons V. zweideutigen Ballermann-Schlager "Legende in Gold" 

Der Kurzurlaub endete mit Hamburgern vom Grill zum Frühstück und einem Kaffee aus der USB-Kaffeemaschine. Schön war's.